Das hatten sich Luke Aikins und Andy Farrington mutmaßlich anders vorgestellt: Die beiden Piloten und Fallschirmspringer, die sich mit dem Plane-Swop, also dem Aussteigen aus dem eigenen und Einsteigen ins andere Flugzeug während eines Sturzfluges in die Annalen der sozialen Medien schreiben wollten, sind ihre Lizenzen los. Nachdem die Aktion am 24. April, bei dem beide ihre modifizierten 182er Cessnas in den Sturzflug brachten und versuchten, die Plätze zu tauschen, schief gegangen und eins der Flugzeuge in der Wüste Arizonas abgestürzt war, gibt es jetzt erste Konsequenzen. Die FAA hat beide Piloten aufgefordert, ihre Lizenzen unverzüglich zurückzugeben. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass sie ein Luftfahrzeug rücksichtslos betrieben und die Vorschrift verletzt hätten, dass sich die Crewmitglieder während des Fluges auf den vorgeschriebenen Plätzen befinden müssen.
Mehr als ein Jahr lang hatten sich die Piloten auf den Stunt vorbereitet und bei der FAA um eine Genehmigung dafür gebeten. Die obersten Luftaufseher der USA bewerteten das Vorhaben allerdings – verständlicher Weise – als nicht von öffentlichen Interesse und verweigerten die Zustimmung. Die wurde Luke Aikins gemäß Berichten in verschiedenen Medien auch einige Tage vor dem geplanten Termin mitgeteilt. Dennoch entschied sich der Berufspilot, wie geplant weiter zu machen.
Verweigern Aikins und Farrington die Rückgabe, droht ihnen ein Bußgeld von 1644 US-Dollar pro Tag. Gegen die Entscheidung können sie Einspruch einlegen.
Im Editorial zur aerokurier-Ausgabe 6/2022 hat sich Redaktionsleiter Lars Reinhold Gedanken zum Fall gemacht und reflektiert, welche Außenwirkung des Luftsports die Folge ist.