Wunder von Alaska: Pilot und Töchter nach Notlandung gerettet

Wunder von Alaska
Pilot und Töchter nach Notlandung gerettet

Zuletzt aktualisiert am 26.03.2025
Alaska Plane Ice Rescue
Foto: Alaska National Guard via picture alliance

Ein Flugzeugabsturz abseits der Zivilisation und bei widriger Witterung ist der Worst Case für die Besatzung. Dass selbst eine erfolgreiche Notlandung unter solchen Bedingungen höchst gefährlich ist, diese Erfahrung mussten ein Pilot und seine beiden Töchter jüngst in Alaska machen.

Wie auf diversen Facebook-Seiten nachzulesen ist, erhielten die Alaska State Troopers, die Staatspolizei des nördlichsten US-Bundesstaates, am Sonntag gegen 22:32 Uhr Ortszeit die Meldung über eine Piper PA-12 Super Cruiser, die vom Soldotna Airport aus zu einer Sightseeing-Tour Richtung Skilak Lake auf der Kenai-Halbinsel aufgebrochen, aber nicht zurückgekehrt war. Als mögliche Absturzgebiete wurden der Tustumena Lake rund 120 Kilometer südwestlich von Anchorage und die Kenai Mountains östlich von Homer genannt. Daraufhin sei gemäß der Berichte eine Rettungsaktion angelaufen, bei der unter anderem HC-130 der Küstenwache und Hubschrauber zum Einsatz kamen. Allerdings habe die Aktion in der Nacht keinen Erfolg gebracht, sodass Angehörige der Vermissten in einem Aufruf über Facebook allgemein um Mithilfe bei der Suche baten – offenbar mit Erfolg.

Ahunt via Wikipedia.com

Privatpiloten suchen – und einer findet

Wie unter anderem CNN auf seiner Website berichtet, beteiligten sich am folgenden Tag zahlreiche Privatpiloten mit ihren Flugzeugen an der Suche. Einer von ihnen, Terry Godes, fand die Notlandestelle schließlich auf der Ostseite des Tustumena Lake. "Es brach mir fast das Herz, das zu sehen, aber als ich näher kam und tiefer flog, konnte ich sehen, dass drei Menschen auf dem Flügel saßen", berichtete er am Dienstag der Nachrichtenagentur Associated Press. "Sie waren am Leben und und bewegten sich", sagte Godes und fügte hinzu, dass sie ihm zuwinkten. Über Funk informierte Terry Godes andere Piloten über seine Entdeckung, die sie schließlich an die Behörden weitergaben. Dank der recht exakten Positionsangaben konnten die drei Insassen der PA-12 nach gut zwölf Stunden via Hubschrauber gerettet werden. Sie wurden im Anschluss wegen Unterkühlung in ein Krankenhaus gebracht.

Alaska Plane-Ice Rescue
Dale Eicher via picture alliance

Die Suchaktion der Piloten hatte nur eine Stunde gedauert, angesichts der laut BBC herrschenden schwierigen Wetterbedingungen mit niedrig hängenden Wolken ein Glücksfall. Die Ursache für die Notlandung der PA-12 auf dem See ist noch unklar, allerdings deuten die Fotos mit den geradlinigen Spuren im dünnen Eis des Sees darauf hin, dass der Pilot sein Flugzeug bis zum Aufsetzen weitgehend unter Kontrolle hatte. Allerdings scheint die Eisdecke nicht stark genug gewesen zu sein, um das Flugzeug zu tragen, sodass es immer tiefer einsank. Dennoch konnten der Pilot und seine Töchter auf der Tragfläche bei Temperaturen von deutlich unter null Grad ausharren, bis sie schließlich gefunden und mit dem Hubschrauber ausgeflogen wurden.

Flugzeug als wichtiges Verkehrsmittel

In Alaska mit seiner weiten Landschaft und angesichts der dünnen Besiedlung nur spärlich ausgebautem Straßennetz sind kleine Flugzeuge ein wichtiges Transportmittel. Oft sind sie mit Schwimmern oder Skiern ausgerüstet, um die großen Wasserflächen als Start- und Landeplätze nutzen zu können. Aufgrund der oft schwiereigen Witterungsbedingungen kommt es hier aber auch immer wieder zu Unfällen. So starben erst im Februar zehn Menschen beim Absturz eines kleinen Commuter-Flugzeugs an der Westküste Alaskas, allerdings war die Maschine wohl deutlich überladen.


Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels hieß es, es seien AC-130 bei der Suchaktion zum Einsatz gekommen. Dieses Muster wird von der Coast Guard aber nicht verwendent, da es für Angriffsoperationen mit großkalibrigen Rohrwaffen und nicht für SAR-Einsätze ausgelegt ist. Korrekt ist das Muster HC-130. Außerdem hieß es in einem von uns zitierten Medienbericht, dass ein HH-60G Pave Hawk ebenfalls involviert gewesen sei. Auch dieses Muster kommt nicht für Rettungseinsätze zum Einsatz. Inzwischen hat die Alaska National Guard eine Meldung herausgegeben, derzufolge der Pilot und die Kinder mit einem MH-60-Helikopter gerettet wurden. Wir haben die Textstellen entsprechend überarbeitet und bedanken uns bei unseren Lesern für die Hinweise zu den Ungenauigkeiten.