
Der Elektroflieger stellte den Rekord am 25. November auf dem Flugplatz Dinslaken Schwarze Heide auf. Dabei schoss die rund 1000 Kilogramm schwere Extra mit einer Steiggeschwindigkeit von 11,5 Metern pro Sekunde auf 3000 Meter. Pilot Walter Extra konnte damit den bisherigen Weltrekord des US-Amerikaners William M. Yates um eine Minute und 10 Sekunden schlagen.
Die Extra dient als Erprobungsmuster für den neuen Siemens-Antrieb, da sie sich als Kunstflugzeug besonders dafür eignet, Komponenten an die Belastungsgrenzen zu bringen. Der handliche Elektromotor ist bereits Weltrekordhalter: Bei einem Gewicht von nur 50 Kilogramm liefert er rund 260 Kilowatt elektrische Dauerleistung – fünfmal so viel wie vergleichbare Antriebe.
"Das ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Elektrifizierung der Luftfahrt", sagte Frank Anton, Leiter eAircraft in Siemens Start-up-Einheit next47. "Diese enorme Leistung wurde nur durch digitale Technologien möglich, mit denen wir unseren Antriebsstrang bis ans technische Limit optimieren konnten."
Siemens beabsichtigt, diese Technologie in seine Kooperation mit Airbus einzubringen, da aus Sicht der beiden Unternehmen Elektroantriebe skalierbar sind. Auf Basis des Rekordmotors wollen Siemens und Airbus Hybrid-Regionalflugzeuge entwickeln. "Bis 2030 erwarten wir erste Maschinen für bis zu 100 Passagieren und mit rund 1.000 Kilometern Reichweite", erklärt Anton.
Bereits der Erstflug der Extra 330LE Anfang Juli 2016 war von Siemens als Meilenstein gefeiert worden, der aerokurier berichtete.