Martin Sonka holt den Titel

Red Bull Air Race
Martin Sonka holt den Titel

Veröffentlicht am 19.11.2018
Martin Sonka holt den Titel

Michael Goulian ging als WM-Führender in den finalen Wettkampf, um am Texas Motor Speedway mit dem zweimaligen Vize-Weltmeister
Matt Hall aus Australien und Sonka – Vize-Weltmeister von 2017 – um die WM-Krone zu fliegen. Die „Round of 14“ meisterten alle drei Titel-Anwärter mit Bravour. Während Michael Goulian und Matt Hall in ihren ersten direkten Duellen gegen Cristian Bolton bzw. Pete McLeod auf fehlerfreie Sicherheitsläufe setzten, machte Martin Sonka ordentlich Druck. Mit Bestzeit in dieser Runde setzte der Tscheche ein gewaltiges Ausrufezeichen in Richtung seiner Kontrahenten.

Die anschließende „Round of 8“ hätte spannender nicht sein können. Einerseits waren alle drei Titeljäger noch im Rennen, und der Texas Motor Speedway sah das wohl wichtigste Duell des Jahres: Martin Sonka gegen WM-Leader Michael Goulian. Matt Hall hatte keine Probleme, gegen Juan Velarde (ESP) in das „Final 4“ aufzusteigen. Die Vorentscheidung im Titel-Kampf leitete Michael Goulian ein. Mit zwei Fehlern, die mit je zwei Strafsekunden geahndet wurden, gab der US-Amerikaner die Bühne frei für Martin Sonka. Der Tscheche blieb unfassbar cool und flog fehlerlos in die entscheidende Runde der Saison 2019.

Kirby Chambliss (USA) und Ben Murphy (GBR) kämpften mit Matt Hall und Martin Sonka im „Final 4“ um den Sieg am Texas Motor Speedway, wobei Chambliss und Murphy den beiden Titelanwärtern mit mittelmäßigen 54er-Zeiten keine großen Hürden in den Weg legtem. Matt Hall setzte sich vorübergehend an die Spitze. Aber was darauf folgte, war eine wahre Machtdemonstration. Martin Sonka zeigte im allerletzten Flug des Jahres eine entfesselte Performance. Mit seinem vierten Saison-Sieg (nach Budapest, Kazan und Wiener Neustadt) krönte sich „Mr. Cool“ absolut verdient zum Weltmeister der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2018!

„Schade, dass Mike nicht im ,Final 4’ dabei war“, sagte Sonka nach seiner Glanzleistung. „Ich habe vor dem Flug an nicht anderes gedacht, als an den Flug selbst. Das war auch der Plan, um voll konzentriert zu bleiben. Ich könnte nicht glücklicher sein! Das ist mein größter sportlicher Erfolg.“ Wenige Minuten zuvor hatte er seine Maske der Coolness fallen lassen und seine Emotionen ins Cockpit gebrüllt.

Dolderer übt Selbstkritik

Matthias Dolderer zieht nach der mäßig erfolgreichen Saison, in der der Weltmeister von 2016 nur auf Rang 12 landete, ein kritisches Fazit. „Es hätte ein guter Tag werden können. Ich bin nach dem Sieg im Qualifying mit viel Selbstvertrauen ins Rennen gegangen. Aber wie sagt man so schön: Wie gewonnen, so zeronnen. Natürlich ist das enttäuschend. Es fing schon vorher an, eine Einspritzdüse war blockiert und der Zylinder hat nicht genügend Benzin bekommen. Das hat mich durcheinander gebracht.“ Qualifying-Weltmeister sei er, aber das Gesamtergebnis lasse sehr zu wünschen übrig. „Ich habe es nicht geschafft, den Speed aus der Qualifikation in den Renntag zu übertragen. Jetzt ist der Fokus zu 100 Prozent auf 2019 gerichtet, und ich hoffe, dass ich dann wieder ums Podium mitfliegen kann.“

Am Ende des Rennwochenendes in Texas stand Martin Sonka mit 52,796 Sekunden auf Rang eins vor Matt Hall (53,100), Kirby Chambliss (54,064) und BEn Murphy (54,176). Für die Saisontabelle ergibt sich zum Abschluss folgendes Bild:

1.  Martin Sonka   Tschechien   80
2.  Matt Hall   Australien   75
3.  Michael Goulian   USA   73
4.  Mika Brageot   Frankreich   41
5.  Yoshihide Muroya   Japan   40
6.  Kirby Chambliss   USA   34
7.  Ben Murphy   Großbritannien   29
8.  Pete McLeod   Kanada   27
9.  Juan Velarde   Spanien   24
10.
 Nicolas Ivanoff   Frankreich   22
11.  Francois Le Vot   Frankreich   22
12.
 Matthias Dolderer   Deutschland   17
13.  Petr Kopfstein   Tschechien   16
14.  Christian Bolton   Chile   14