Mit dem ersten Hover-Test des maßstabsgetreuen Prototyps der Cavorite X5 betritt Horizon Aircraft aus Ontario, Kanada, die Bühne der ernstzunehmenden Projekte im Bereich VTOL und E-VTOL.
Die Cavorite X5 ist ist für einen Piloten und vier Passagiere ausgelegt und erinnert in seiner Auslegung als Canard ein wenig an den Lilium Jet. Allerdings sind die elektrisch angetriebenen Mantelpropeller hier nicht schwenkbar, sondern dienen lediglich als Hubtriebwerke für Senkrechtstart- und landung. Für den Vortrieb sorgt ein Push-Propeller im Heck. Das Flugzeug ist 11,60 Meter Lang, die Spannweite beträgt 15,30 Meter. Bei einer maximalen Abflugmasse von 1633 Kilogramm soll die Nutzlast für Senkrechtstarts 363 Kilogramm, bei konventionellen Horizontalstarts 635 Kilogramm betragen. Als maximale Reisegeschwindigkeit gibt Horizon 450 km/h an, die Reichweite soll um die 500 Kilometer betragen.

Angetrieben wird die Cavorite X5 durch Elektromotoren, die von einem Verbrennungsmotor mit Generator mit Strom versorgt werden. Eine vollständige Elektrifizierung ist laut Herstellerwebsite geplant, sobald die Batterietechnologie und Ladeinfrastruktur entsprechend ausgebaut sind.
"Das Flugzeug hat die Erwartungen während der ersten Schwebetests übertroffen. Es ist extrem stabil und kann bei nur 65 Prozent Leistung problemlos hovern", sagte Horizon-CEO Eric Brandon Robinson. Während des Tests habe man zudem einige der 16 Fans abgeschaltet, um um die Systemredundanz zu testen.
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Das Design ermögliche es es dem Flugzeug, 98 Prozent seiner Mission in widerstandsarmer Konfiguration wie ein herkömmliches Flugzeug zu fliegen, was sicherer, effizienter und einfacher zu zertifizieren sei als radikale neue eVTOL-Konzepte.
Horizon Aircraft plant, im ersten Quartal 2023 mit der Übergangsflugerprobung im Windkanal zu beginnen.
Erfahrungen mit einem Oldie
Die Köpfe hinter Horizon Aircraft können, was die Optimierung von Fluggeräten und Zulassungsverfahren angeht, durchaus auf Erfahrungen zurückblicken. Chefingenier Eric Brian Robinson ist seit Jahrzehnten in der Luftfahrt aktiv, insbesondere in der Seabee-Szene, die sich mit einem kleinen Amphibienflugzeug beschäftigt, das Ende 1945 von der Republic Aviation Company in die Luft gebracht wurde. Dieses Flugzeug rüstete er auf einen V8-Motor um und bietet entsprechende Kits auch für andere Flugzeugbesitzer an. Sein Sohn und CEO Eric Brandon Robinson bringt als ehemaliger F-18-Pilot der kanadischen Luftwaffe ebenfalls eine Menge fliegerisches Know-how ein.