General Electric ist bei der Erprobung seines neuen Turboprop-Triebwerks einen großen Schritt weiter. Jüngst erfolgten funktionelle und mechanische Integrationstests zwischen dem Catalyst-Tiebwerk und einer Luftschraube des bayrischen Herstellers MT Propeller. Der physische Integrationstest markiert den Höhepunkt der von den Teams von GE Aviation und MT-Propeller durchgeführten Zusammenführung der beiden Komponenten, informiert Aveo Aero, eine Tochter von GE Aviation, in einer Pressemitteilung.
Sowohl der Propeller als auch das Triebwerk warten mit innovativen Technologien auf: Das dem neuesten Stand der Technik entsprechende FADEC-System (Full authority digital engine control) des Catalyst-Triebwerks steuert nicht nur die Turbine selbst, sondern auch den Propeller. Dies ermöglicht eine Leistungsoptimierung bei allen Fluggeschwindigkeiten, die eine Reduzierung des Treibstoffverbrauchs von etwa 15 bis 20 Prozent im Vergleich zu ähnlich leistungsstarken Triebwerken ermöglicht. Die Fertigungsweise des MT-Propellers aus Holz-Verbundwerkstoffen ermöglicht eine Gewichtsreduktion zwischen 8 und 20 Prozent und verringert Vibrationen und Lärm um 30 bis 50 Prozent.
"Die erste Phase einer vollständig europäischen Zusammenarbeit mit einer Beteiligung mehrerer Länder, darunter Italien, Tschechien, Polen und Deutschland, ist erfolgreich abgeschlossen", sagt Paolo Salvetti, Verkaufsdirektor für militärische Turboprop-Triebwerke bei Avio Aero und verwies auf die Besonderheit des GE-Catalyst-Triebwerks, dass als rein europäisches Triebwerk in Zusammenarbeit von sechs Ländern, darunter Deutschland und Italien, entstand.

Auch bei MT Propeller zeigte man sich zufrieden mit den Ergebnissen. "Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit den Teams von GE Aviation und Avio Aero am Catalyst-Triebwerk haben wir einen weiteren Meilenstein erreicht und bewiesen, wie effizient sich neue Technologien abstimmen lassen" sagte Martin Albrecht, General Manager bei MT-Propeller.
Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Catalyst spielt auch GE Deutschland. Das GE Aviation Team in München ist für die Konstruktion und Erprobung des Hochdruck-Axial-Radialverdichters des Catalyst-Triebwerks verantwortlich und hat an der Konstruktion der Brennkammer mitgewirkt. Überdies ist GE Deutschland für die Triebwerkstests für die Zertifizierung bei widrigen Wetterbedingungen verantwortlich, die bereits im vergangenen Winter durchgeführt wurden.
Bisher hat das Triebwerk rund 1.800 Teststunden absolviert und soll noch in diesem Jahr in einer King Air unter realen Bedingungen erprobt werden.