Den Großteil der exakt 2718 Transporte flogen die Luftretter, um schwer kranke Patienten aus einem lokalen Krankenhaus in ein medizinisches Hochleistungszentrum zu bringen. Die Flotte der Johanniter besteht aus sieben Helikoptern des Typs AS 365 N2/N3. „Die Bedeutung dieser Intensivverlegungen zeigt, dass sich unser Konzept bewährt, auf besonders geräumige Helikopter zu setzen, die Platz für komplexe medizinische Geräte bieten. Wir können problemlos Herz-Lungen-Maschinen oder Inkubatoren für Frühgeborene an Bord nehmen“, erläutert Günther Lohre, Vorsitzender der Geschäftsführung der Johanniter Luftrettung. „Darüber hinaus weist die große Zahl an Intensivverlegungen darauf hin, dass sich die Kliniken zunehmend spezialisieren und konzentrieren.“
Diese Konzentration in der Krankenhauslandschaft macht sich auch bei den so genannten „Primäreinsätzen“ bemerkbar. Hier alarmiert die lokale Rettungsleitstelle einen Hubschrauber der Johanniter beispielsweise zu einem Unfall oder einem Herzinfarkt, vergleichbar einem Notarzt-Einsatzfahrzeug. „Die Leitlinien empfehlen, dass Schwerverletzte spätestens eine Stunde nach dem Ereignis in einer geeigneten Klinik zu versorgen sind“, so Günther Lohre. „Gerade in ländlichen Regionen lässt sich dies oft nur per Hubschrauber sicherstellen.“
Überdurchschnittlich oft startet der Johanniter-Hubschrauber „Air Rescue Nürburgring“ zu Primäreinsätzen. Fast neun von zehn Alarmierungen entfielen auf einen Notfall vor Ort (306 von 362 Einsätzen). „Wir sind froh, dass wir uns im vorletzten Jahr für diesen Standort entschieden haben“, sagt Günther Lohre. „Schon binnen weniger Monaten hat der ‚Air Rescue Nürburgring‘ gezeigt, wie er helfen kann, Patienten in der Eifel besser zu versorgen.“

Am häufigsten hebt „Christoph Gießen“ ab. Von seinem Landeplatz an der Zentrale der Johanniter Luftrettung startete er im vergangenen Jahr 987 Mal, die Maschine steht rund um die Uhr zur Verfügung. Es folgen „Christoph Mittelhessen“ mit 689 Starts vom Flugplatz in Reichelsheim sowie „Christoph Rostock“ mit 395 Einsätzen. Die Norddeutschen sind ebenfalls Tag und Nacht im Einsatz. Seit April 2016 fliegt zudem ein Johanniter-Hubschrauber in Nordrhein-Westfalen; „Akkon Bochum 89-1“ steht täglich 24 Stunden zur Verfügung. Er übernimmt seine Einsätze vom Flugplatz Marl-Loemühle aus und war im vergangenen Jahr 285 Mal in der Luft.