RR300-Triebwerk für KC630 von Composite Helicopters

150 Kaufinteressenten für Kohlefaser-Helikopter aus Neuseeland
RR300-Triebwerk für KC630 von Composite Helicopters International

Veröffentlicht am 11.03.2015
RR300-Triebwerk für KC630 von Composite Helicopters International

Für das neuseeländische Unternehmen Composite Helicopters International bedeutete der Auftritt bei der Heli-Expo in Orlando, Florida, eine Premiere. Umso erfreulicher war die Bilanz, die das Unternehmen aus Auckland nach der Messe ziehen konnte. Mehr als 150 Interessenten für die neuen Kohlefaser-Leichthubschrauber mit Turbinentriebwerk, KC630 und KC650, bekundeten ihre ernstzunehmenden Kaufinteressen.

Entwickelt werden in Auckland zurzeit die KC630 mit fünf Plätzen sowie die KC650 mit sechs Plätzen. Für die KC630 wird künftig Rolls-Royce das Turbinentriebwerk liefern. Auf der Heli-Expo unterschrieben beide Unternehmen ein MOU (Memorandum of Understanding) über die Lieferung des kompakten RR300 (mit 224 kW/300 shp Leistung), das auch die R66 von Robinson antreibt. 

Der neuseeländische Fünfsitzer, entwickelt unter dem Patent EvoStrengh, das laut Hersteller eine Evolution in Bezug auf die strukturelle Stärke des Materials darstellt, und den Helikopter sowohl vor Beschädigungen als auch vor Korrosion und Materialermüdung schützen soll, hatte erst kürzlich für Aufregung gesorgt. Aufgrund eines Materialfehlers in einem Bauteil der Taumelscheibe war eine Notsiutation im Flug aufgetreten.

Cheftestpilot und Firmenchef Peter Maloney sowie ein zweiter Testpilot, Norbert Idelton, befanden sich an Bord des Helikopters, um weitere Flüge für das Zulassungsverfahren zu absolvieren. In einer Flughöhe von 500 Fuß versagte plötzlich das Bauteil, es folgte der Kontrollverlust über den Hauptrotor und der Helikopter war nur noch sehr bedingt steuerbar. Videokameras, die für die Flugerprobung am Heck und in der Kabine angebracht waren, zeichneten den weiteren dramatischen Flugverlauf auf, bei dem die Piloten versuchten, den Helikopter zu stabilisieren und zur Landung zu bringen.

Schließlich gelang eine Notlandung auf bergigem Terrain, bei dem der Helikopter zwar beschädigt wurde, beide Piloten aber unverletzt aussteigen konnten. Aufgrund der Videobilder konnten die Unfallermittler auch die Ursache der Fehlfunktion schnell ermitteln.