Die Adaption des Antriebs ist nach Angaben des Eisenacher Flugzeugherstellers Flight Design das Ergebnis einer Kooperation verschiedener Firmen. Siemens eAircraft stellt den Antrieb bereit – zum Einsatz kommt der 55 Kilowatt starke Elektromotor SP55D, der sich bereits in anderen Flugzeugen bewährt hat. Das Strausberger Unternehmen APUS hat sich auf die Entwicklung und Integration nachhaltiger Antriebe in der Luftfahrt spezialisiert.
Flight Designs neuer Composite-Doppelsitzer F2 hatte auf der AERO eine Doppelpremiere mit Benzin- und Elektroantrieb gefeiert. Der Erstflug der Elektroversion fand bereits am 29. Mai statt und verlief laut Flight Design erwartungsgemäß. Am 5. Juni hob die F2e dann am Flugplatz Strausberg erstmals vor den Augen der Öffentlichkeit ab. Die Erwartungen an den Energieverbrauch für Start und Reiseflug lagen dabei im erwarteten Spektrum. Die auftretenden Temperaturen im System seien „positiver als erwartet“ gewesen.
Derzeit geht es bei der Entwicklung F2e noch nicht um die Flugdauer – diese soll erst in den nächsten Schritten optimiert werden. Künftige Akkugenerationen, so hofft Flight Design, sollen eine praxisgerechte Reichweite ermöglichen. Aus diesem Grund sollen sich neue Energiespeicher schnell in die Zelle integrieren lassen. Flight Design erwartet mit zwei Personen an Bord zwei bis drei Stunden Flugzeit bei einer Reisegeschwindigkeit von 170 bis 210 km/h. Das angestrebte maximale Abfluggewicht liegt bei 1100 Kilogramm. Konkrete Aussagen zu den Flugleistungen sollen erst nach Abschluss der Erprobungen in einigen Monaten getroffen werden.
„Das Projekt dient dazu, Erkenntnisse zum umweltschonenden Fliegen mit neuartigen Antriebskonzepten und zur Integration von Energiespeichern in eine Flugzeugzelle zu gewinnen. Es stellt die Grundlage für weitere Flight-Design-Vorhaben zur Entwicklung und Zertifizierung eines rein elektrischen Flugzeugs dar“, teilt Lars Jörges, CEO der Flight Design general aviation GmbH, mit. „Flight Design und Siemens arbeiten mit den Behörden an einer Grundlage, um bestehende Hürden bei der Zertifizierung von Flugzeugen dieser Klasse abzubauen. Dazu zählt beispielsweise, die Ausarbeitung noch fehlender Vorschriften für Antrieb und Energiespeicher.“