Mit Embraer steigt erneut ein großer Flugzeughersteller in den Elektroflug ein. Rolls Royce hatte jüngst die Elektroflug-Sparte von Siemens übernommen, Boeing arbeitet an verschiedenen Fluggeräten mit elektrischem Antrieb und auch Airbus ist in diesem Segment bereits seit langem aktiv. Das Engagement von Embraer kommt überraschend, hatten sich die Brasilianer bisher in der Causa Elektroflug zurückgehalten.
Das Flugzeug basiert auf dem Agrarflugzeug Embraer EMB-203 Ipanema, dass der US-amerikanischen Air Tractor ähnelt, aber deutlich leichter ist. Der Elektromotor und der Controller werden vom brasilianischen Elektromotoren-Spezialisten WEG an dessen Hauptsitz in Jaraguá do Sul, Santa Catarina, Brasilien, im Rahmen der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit zur gemeinsamen Entwicklung von Elektrifizierungstechnologien hergestellt, heißt es in einer Pressemitteilung. Weiterhin arbeitet Embraer mit dem US-amerikanischen Unternehmen Parker Aerospace zusammen, dass für das Kühlsystem des Demonstrators verantwortlich zeichnen wird.
In den kommenden Monaten werden die Entwicklungsteams der Unternehmen die Systeme unabhängig voneinander Testen, um ihre Integration in die Flugzeugzelle vorzubereiten. Der Erstflug des Prototyps ist für 2020 geplant.

Der Elektrifizierungsprozess ist Teil einer Reihe von Bemühungen von Embraer und der brasilianischen Luftfahrtindustrie, ökologische Nachhaltigkeit sicherzustellen, heißt es weiter. Damit setze man den Weg fort, den man bereits im Bereich der Biolraftstoffe zur Reduzierung der Schadstoffemissionen eingeschlagen habe. Durch den Aufbau strategischer Partnerschaften wolle man zudem wirtschaftliche Netzwerke schaffen, um eine deutliche Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Brasiliens und den Aufbau einer nachhaltigen Zukunft zu ermöglichen.