Die Londoner Firma Colibri Aircraft kommt in ihrer Untersuchung zu dem Schluss, dass eine Umrüstung auf ADS-B Out für 11,3 Prozent der in Europa registrierten Business Jets wirtschaftlich unrentabel sein könnte. Bei einer Datenbasis von 1944 registrierten Privatjets in Europa wären somit 219 Jets betroffen. Das Unternehmen hat sich auf die Vermarktung, den Weiterverkauf und den Kauf von gebrauchten Privatflugzeugen spezialisiert.
Die Studie zeichnet ein Szenario, bei dem die 219 Flugzeuge ab dem Stichtag am Boden bleiben müssten. Den Jets könnte dann das Schicksal drohen, zerlegt und in Teilen verkauft zu werden. Betroffen wären ältere, vor 1996 gebaute Business Jets im Wert von 750.000 Dollar oder weniger. Dem stehen laut Colibri Aircraft Umrüstkosten zwischen 25.000 und 200.000 US-Dollar gegenüber.

Oliver Stone, Geschäftsführer von Colibri Aircraft: „Der Restwert einiger Geschäftsflugzeuge in Europa kann zur Folge haben, dass es sich nicht lohnt, zehntausende und manchmal auch hunderttausende von Pfund für die Installation von ADS-B Out auszugeben. Es wird für diese Besitzer noch schwieriger werden, ihre Flugzeuge in einem Stück zu verkaufen. Daher gehe ich davon aus, dass eine große Anzahl von Flugzeugen zerlegt und in Einzelteilen an Wartungsunternehmen verkauft wird.“
ADS-B Out wird ab dem 7. Juni 2020 in Europa für IFR-zugelassene Flugzeuge mit mehr als 5,7 Tonnen Abflugmasse und einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 250 Knoten verbindlich sein. In den USA gilt die Pflicht zur Ausrüstung für alle Flugzeuge, die sich in Lufträumen mit Transpoderpflicht bewegen, bereits ab dem 1. Januar 2020. ADS-B Out bedeutet, dass ein Transpondersignal mit aufgeschalteter GPS-Position ausgestrahlt wird.