Die für ihre Wandlungsfähigkeit bekannte Single-Turboprop PC-12 lässt sich als Verbindungsflugzeug, Stückgutfrachter und Fotoplattform nutzen. "Die PC-12 unterstützt uns dabei, unsere Aufgaben im Bereich Training und Transport effizient und sicher wahrzunehmen", sagte Barbara Reinhold, Direktorin der WTD 61, bei der Übernahme von Pilatus. Das Flugzeug werde künftig in Manching stationiert und diene dort der Aus- und Weiterbildung von Testpiloten, aber auch dem Transport von Personal und Material. Die Lackierung der neuen Pilatus 98+01, "98" ist das Kürzel aller Flugzeuge in ständiger oder zeitweiliger Obhut der WTD 61, nimmt das blau-weiße Logo der WTD 61 auf und trägt am Seitenleitwerk eine orangefarbene Banderole mit der Aufschrift "Flight Test".
Schweizer bieten Logistik-Unterstützung
Mit der PC-12 erhalte die WTD 61 ein leistungsfähiges Flugzeug, das kostengünstig im Betrieb und flexibel einsetzbar sei und die Einsatzbereitschaft der Dienststelle maßgeblich stärken werde, so Pilatus. Man sei überzeugt, dass die PC-12 durch herausragende Vielseitigkeit, moderne Avionik und bewährte Zuverlässigkeit optimal auf die Anforderungen der Bundeswehr zugeschnitten sei und einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung ihrer anspruchsvollen Aufgaben leisten werde, erklärte Ioannis Papachristofilou, Vice President Government Aviation von Pilatus. Die Übergabe markiere den Beginn einer vielversprechenden Partnerschaft, die in den kommenden Jahren durch technische und logistische Unterstützung auf langfristigen Erfolg ausgelegt sei. Pilatus freue sich, diesen äußerst professionellen Operator neu zu ihrem Kundenportfolio zählen zu dürfen.
PC-12 schluckt auch Fracht und verdaut schlechte Pisten
Die einmotorige Turboprop PC-12 ist ein Erfolgsmodell von Pilatus. Das sehr wirtschaftliche Flugzeug erreicht dank seines PT6 von Pratt & Whitney Canada Flugleistungen, für die zuvor zweimotorige Flugzeuge bei höheren Kosten zum Einsatz kamen. Das robuste Fahrwerk ermöglicht auch den Betrieb auf unbefestigten Pisten, etwa beim Royal Flying Doctor Service in Australien, der seine PC-12 für Rettungsflüge in den Busch einsetzt. Die Kabine kann mit bis zu neun Passagiersitzen ausgerüstet werden. Ein serienmäßiges Frachttor an der linken Rumpfseite ermöglicht auch die Beladung mit Fracht. Zwei liegende Patienten auf Tragen passen ebenfalls in die Kabine.
Die Wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTD 61) trägt dazu bei, dass in der Bundeswehr nur sicheres und leistungsfähiges Fluggerät zum Einsatz kommt. Sie ist als Einrichtung des Verteidigungsministeriums, die selbst nicht direkt zur Bundeswehr gehört, mit der Erprobung, also der Durchführung von Boden- und Flugversuchen des von der Industrie im Auftrag der Bundeswehr entwickelten Gerätes beauftragt. Dies umfasst die Qualifizierung und, von Militär und Industrie gleichermaßen unabhängig, fachtechnische Bewertung aller neu entwickelten fliegenden Systeme der Bundeswehr und der Änderungen an Luftfahrzeugsystemen, die bereits in der Nutzung sind. Die Daten werden unter dem Gesichtspunkt der Leistungen und Eigenschaften sowie der Tauglichkeit zur Teilnahme am allgemeinen Luftverkehr (Verkehrssicherheit, Lufttüchtigkeit) bewertet.
WTD 61 ist international vernetzt
Um diesem Auftrag gerecht zu werden, ist die WTD 61 an allen nationalen und internationalen Programmen der militärischen, bemannten und unbemannten Luftfahrt für die Bundeswehr beteiligt. Hierbei arbeitet sie auf nationaler und internationaler Ebene mit anderen wehrtechnischen und militärischen Dienststellen, Erprobungsstellen, Firmen, Forschungsinstituten, Universitäten und Programmbüros zusammen.