Christoph Fraundorfer, der Gründer und CEO von Fraundorfer Aeronautics, möchte mit seinem selbst entwickelten Tragschrauber neue Wege beschreiten. Im Januar 2020 ist der ultraleichte Tragschrauber auf Basis einer vorläufigen Verkehrszulassung des DAeC zum ersten Mal geflogen. Der auf der Messe in Köln gezeigte Prototyp soll weitgehend der Serienversion entsprechen. Fertigung und Entwicklung sind am Flugplatz Donauwörth-Genderkingen gebündelt, wo aktuell 16 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Hersteller möchte 2022 die ersten Fluggeräte an seine Kunden ausliefern, erste Serienmaschinen seien bereits in der Produktion.

Der Tensor 600X verfügt über eine geschlossene Kabine mit zwei Sitzen in Tandemanordnung. Das Panel ist mit einem Glascockpit von Dynon Avionics ausgestattet. Die Tragflächen erzeugen im Reiseflug rund ein Drittel des Auftriebs und lassen sich zur platzsparenden Hangarierung oder für den Straßentransport anklappen. Beim Antrieb hat sich Fraundorfer Aeronautics für den 141 PS starken Turbomotor Rotax 915 iS mit elektronischer Benzineinspritzung in Kombination mit einem dreiblättrigen Constant-Speed-Propeller entschieden. Die maximale Abflugmasse beträgt 600 Kilogramm, die Leermasse wird mit rund 370 Kilogramm angegeben. Die maximale Reisegeschwindigkeit ist laut Datenblatt bei 200 km/h erreicht.
Der Tensor 600X richtet sich nicht nur an Privatpiloten, sondern soll explizit auch Geschäftsreisende ansprechen. Einsätze im Katastrophenschutz, in der Versorgung oder in der Überwachung sollen mit dem Tensor 600X ebenfalls möglich sein. Dabei soll der Gyrokopter seine Vorteile gegenüber einem Flächenflugzeug ausspielen: Genannt werden kurze Start- und Landestrecken, sichere Langsamflugeigenschaften einerseits und eine hohe Reisegeschwindigkeit andererseits. Damit sei der Tensor 600X auch bei schlechten Sichtbedingungen sicher zu betreiben. Als Vorteil gegenüber dem Helikopter werden die niedrigeren Betriebskosten genannt. Der Hersteller möchte seinen Tragschrauber optional im Paket mit der Pilotenausbildung anbieten. Einen Preis wollte Fraundorfer Aeoronautics auf der Messe noch nicht nennen.
