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Breezer Aircraft und eCap arbeiten an der Brennstoffzelle für Einmots.

    Elektroflug-Kooperation
    Breezer setzt auf Wasserstoff

    Der norddeutsche Flugzeugbauer Breezer Aircraft und der Spezialist für Elektromobilität eCap arbeiten ab sofort an einem Elektroantrieb auf Basis einer Brennstoffzelle. Dazu haben die beiden Unternehmen eine Kooperation vereinbart.

    Breezer setzt auf Wasserstoff
    Foto: Breezer Aircraft

    Auf dem Neujahrsempfang des Luftsportvereins Lüneburg am Freitag, 10. Januar 2020, vereinbarten eCap Mobility und Breezer Aircraft eine Zusammenarbeit, um künftig Motorflugzeuge auf elektrische Antriebe umzurüsten. Ziel ist es, einen Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im Flugverkehr zu leisten. Das teilen die beiden Unternehmen mit.

    „Für die kommenden Jahre erwarten wir einen wachsenden Bedarf an zuverlässigen, sicheren und umweltfreundlichen Antriebs- und Umrüstlösungen für Flugzeuge“, so Dirk Lehmann, Gründer von eCap,und Dirk Ketelsen, Geschäftsführer von Breezer Aircraft. Die beiden Unternehmen ergänzen sich mit ihren Ideen und technischen Voraussetzungen. Ziel der Kooperation ist es, ein Motorflugzeug mit Hilfe einer Brennstoffzelle fliegen zu lassen, die Wasserstoff in Strom umwandelt. Der dafür benötigte Wasserstoff wird zuvor durch Windkraftanlagen gewonnen. „So kann Flugmobilität wirklich sauber stattfinden“, sagt Dirk Ketelsen, der zugleich Inhaber vom Dirkshof in Nordfriesland ist, auf dem zukünftig Wasserstoff durch die vorhandenen Windkraftanlagen erzeugt wird.

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    In einem ersten Projektschritt wird nun ein Flugzeug als Prototyp elektrifiziert. Dazu ist die Integration eines neuen High-Performance-Elektro-Antriebssystems von Breezer Aircraft inklusive eines Hochleistungsbatteriespeichers von eCap vorgesehen. In der zweiten Projektphase wird die Brennstoffzelle dann in einen weiteren Prototyp neben dem Akku eingebaut, so dass Strom durch Wasserstoff erzeugt werden kann.

    „Die Attraktivität von elektrischen Flugzeugen im Luftverkehr ergibt sich aus dem hohen Systemwirkungsgrad des elektrischen Antriebsstranges“, so Lehmann. Der Wirkungsgrad liege deutlich über dem von Verbrennungsmotoren. Darüber hinaus spricht auch die lokale Emissionsfreiheit bei Stickstoffoxiden, CO2 und Feinstaub für diese Antriebsform.

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    „Der Flugplatz in Lüneburg soll langfristig der Ort sein, an dem der Umbau der Flugzeuge erfolgt“, sagt Leonie Behrens, Geschäftsführerin von eCap, „Wir planen dort einen Fertigungsstandort mit zehn Arbeitsplätzen.“ Dies gelte unter Vorbehalt, da derzeit nicht sichergestellt ist, ob der Flugplatz in Lüneburg erhalten bleibt. Zunächst wird daher am eCap-Firmensitz in Winsen an der Luhe gefertigt.

    Das vor fünf Jahren gegründete Unternehmen eCap gehört nach eigenen Angaben zu den führenden Elektrifizierungsexperten. Das Spektrum der Projekte reicht von Pkw und Lkw bis hin zu neuen Einsatzgebieten alternativer Antriebe bei Booten oder nun auch Flugzeugen. Ende 2019 hatte eCap eine Kooperation mit dem chinesischen Hersteller von Brennstoffzellen Re-Fire gestartet, in deren Rahmen beide Partner ihr technisches und wirtschaftliches Know-how zur gemeinsamen Entwicklung von Brennstoffzellenprojekten in Nordeuropa nutzen.

    Breezer Aircraft
    Breezer Aircraft stellt in Schleswig-Holstein Flugzeuge der UL- und LSA-Klasse her. Das Bild zeigt die ultraleichte Breezer B400-6 mit 600 Kilogramm Abflugmasse.
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