Die Idee muss anfangs verwegen geklungen haben: Ein Strahltriebwerk als Heimkehrhilfe für ein Segelflugzeug? Heißer Abgastrahl trifft auf empfindliches Faserverbund-Leitwerk? Kann das gutgehen? Dass Beharrlichkeit und viel Tüftelarbeit zu funktionellen Lösungen führen können, davon konnte Klaus Meitzner am Ende alle Skeptiker überzeugen.
2001 hatten mehrere Segelflieger nahezu parallel die Idee, Jettriebwerke aus dem Modellbau als Heimbringer in Segelflugzeuge einzubauen. Die Vorteile lagen auf der Hand: Die Triebwerke sind leicht, ihre Bedienung ist simpel und im Gegensatz zu klassischen Turbos verschlechtern sie die Gleitleistung des Flugzeuges im Falle einer Störung nur unwesentlich. Bis 2007 erprobte Klaus Meitzner mit tatkräftiger Hilfe von Unterstützern wie Bennie van de Goor, Mark Linders und Martin Käppeler verschiedene Triebwerke in seiner Schleicher ASW 20. 2014 erhielt das PSR-T01-Triebwerk seine EASA-Zulassung, kurze Zeit später die Firma Draline die Zulassung als Fertigungsbetrieb für das gesamte Antriebssystem. Sietdem können die Jet-Triebwerke mit ergänzenden Musterzulassungen in zahlreiche Flugzeugtypen eingebaut werden.
Das Magazin Luftsport hat Klaus Meitzners Engagement nun mit einem Flugsicherheitspreis gewürdigt. In der Begründung für die Auszeichnung heißt es, Meitzner habe es sich zur Aufgabe gemacht, durch die Verwendung von Strahlturbinen die Betriebs- und Bediensicherheit von Heimkehrhilfen erheblich zu verbessern. Dank einfacher Technik wie automatisiertem Start- und Abschaltvorgang und ohne Turbo-typische Verfahren wie Anstürzen, Dekompression und Handling von Propellerstoppern sowie geringer Entscheidungshöhe und der – oben bereits erwähnten – unwesentlichen verschlechterung der Aerodynamik biete der Jetantrieb sicherheitsrelevante Vorteile gegenüber Kolbenmotoren mit Propellern.