Miniklappen-Projekt aus Estland für Segelflugzeuge

Ausfahrbare Miniflaps
Projekt aus Estland verspricht bessere Flugleistung

Veröffentlicht am 20.10.2016

Die Idee geht ursprünglich auf Dr. Josef Mertens von der Fachhochschule Aachen zurück. In den Jahren 2002 bis 2006 testete er eine selbstentwickelte Konstruktion mit definiertem Klappenwinkel an einer Schleicher ASH 26 und einer DG-1001. Die estnische Luftfahrt-Akademie griff das Konzept des Deutschen anschließend auf und experimentiert seit einiger Zeit auch mit ausfahrbaren Miniflügeln. Mit dem litauischen Hersteller Sportine Aviacija fand sich ein Projektpartner mit den nötigen Ressourcen. Die ersten Testflüge mit einer modifizierten LAK-17b zeigen sich vielversprechend. 

„Im ausgefahrenen Zustand vergrößert sich die Flügelfläche um bis zu 6,5% und auch die Wölbung der Flügel verändert sich. Bei langsamem Flug unter 83,5 km/h ergibt das eine deutliche Verringerung des Widerstands und bewirkt dadurch ein geringeres Eigensinken“, erklärt Peek Lauk, Entwickler an der Luftfahrt-Akademie. „Für höhere Geschwindigkeiten werden die Miniflügel wieder eingezogen“.

Der Bewegungsmechanismus der Miniklappen gleicht dem System, das auch bei kommerziellen Airline-Maschinen zum Einsatz kommt. Die Abmessungen sind jedoch etwa 20 Mal kleiner, weshalb viele Teile im modernen 3D-Druckverfahren aus Edelstahl 316 R hergestellt werden.