Rettungsrufer
Das ELT hat viele Konkurrenten

Das für Motorflugzeuge vorgeschriebene ELT ist im Unglücksfall ein Garant für den sicheren Notruf. Daneben gibt es viele Geräte, mit denen eine Rettungskette ausgelöst werden kann.

Das ELT hat viele Konkurrenten

Der Emergency Locator Transmitter (ELT) erfüllt alle Voraussetzungen zum Lebensretter: Der Sender wird bei heftigen Beschleunigungen automatisch ausgelöst und aktiviert so ohne Zutun der Besatzung, die im Notfall dazu vielleicht gar nicht mehr in der Lage wäre, die Rettungskette. Mit dem Signal sind den alarmierten Rettungsstellen zugleich das zugehörige Flugzeug und die  damit verknüpften Kontaktdaten bekannt. Dafür sorgt die Meldepflicht beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA).

Ab- und Ummeldungen oder gerade deren Unterlassung bei einem Halterwechsel bringen Sand in dieses Getriebe. Wer sichergehen will, dass nicht ein Fremder kontaktiert wird, wenn das eigene ELT in Aktion tritt, informiert beim Kauf eines Flugzeugs das LBA. Dass  diese Ummeldung auch richtig erfolgt ist, kann eventuell eine Nachfrage bei der Rettungsleitstelle des eigenen Standorts klären.

Beim Verkauf eines Flugzeugs vermeidet die Abmeldung Fehlalarme bei Nahestehenden, denn eine Aktivierung löst sofort Nachfragen bei den angegebenen Kontakten aus. In einer ersten Alarmierungsstufe erfolgen Nachfragen bei den hinterlegten Adressen – dumm, wenn dann bei den Falschen nachgefragt wird und nicht Betroffene in Angst und Sorge um Angehörige versetzt werden.

Nicht die Anforderungen an ein ELT erfüllen die Personal Locator Transmitter. Ihnen fehlt die Funktion zur automatischen Auslösung und festen Zuordnung. Sie müssen im Fall eines Unfalls manuell aktiviert werden, was bei Verletzungen vielleicht nicht mehr möglich ist. Von diesem Umstand abgesehen, kann mit ihnen ein Rettungsruf gesendet werden, ganz unabhängig von der Ausstattung des Luftfahrzeugs oder Luftsportgeräts, mit dem man unterwegs ist. In Deutschland werden diese Geräte allerdings nicht registriert.

FastFind bietet sein Personal Location Beacon für den Einsatz im gesamten Freizeitbereich – vom Klettern über den Wassersport bis zum Trecking – als Notsender an. Das Gerät sendet, einmal aktiviert, auf der ELT-Frequenz 406 MHz den Notruf mit der GPS-Position aus. Wie beim ELT wird das Signal vom Cospas-Sarsat-Satellitennetzwerk aufgenommen und an die Rettungsleitstellen weitergegeben. Dort werden nach Prüfung Rettungsmaßnahmen eingeleitet.

Breitling hat diese ELT-Funktionen sogar in einer Armbanduhr untergebracht. In den Chronographen  Emergency II hat allerdings kein dicker Akku für die ELT-Frequenz 406 MHz hineingepasst. Als Funkbake sendet der Emergency II deshalb auf der Notfrequenz 121,5 MHz. Gleich um Größenordnungen preiswerter ist die Limmex-Uhr mit integriertem GPS-Modul und Notruftelefon. Ihr Nachteil: Sie funktioniert nicht in Funklöchern. Die Limmex-Uhr gibt es ab 599 Euro, für die Breitling müssen rund 14 000 Euro angelegt werden.

Über Satellit wiederum kann das SPOT-System neben seiner Trackingfunktion für die Auslösung einer kommerziellen Rettungskette genutzt werden. SPOT nutzt dafür kommerzielle Telefonsatelliten. Gegenüber den ELTs muss die Notruffunktion hier in einem Abonnement erworben werden.

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