Der Avionik-Spezialist Garmin hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass das GFC 600H-Hubschrauber-Flugsteuerungssystem in der AS350 B2/B3 die ergänzende Musterzulassung (STC) der Federal Aviation Administration (FAA) erhalten hat. Das von der AHRS abgeleitete fluglagenbasierte Flugsteuerungssystem verfügt über eine Reihe von auf Hubschrauber zugeschnittenen Sicherheitsmerkmalen, darunter Fluglagenkontrolle (ATT), elektronische Stabilität und H-ESP, einem speziellen Rückkehrmodus von Garmin Helicopter, dem Schwebeassistenten sowie der Sicherheitssoftware bei Maximal- und Mindestgeschwindigkeit. Das GFC 600H baut auf dem Garmin G500H1 oder dem G500H TXi-Flugdisplay auf und bietet die Integration kompatibler Instrumente und Navigationssysteme.
Mit seiner AHRS-Technologie und den redundanten, kreuzweise überprüfenden Sensoren wurde das GFC 600H für eine reibungslose Handhabung konzipiert. Es bietet Eingänge zur Stabilisierung des Hubschraubers im manuellen Flugmodus. Die Stabilisierungsfunktion des GFC 600H-System bietet eine erhebliche Arbeitserleichterung für den Piloten und unterstützt die automatische Stabilisierung der Fluglage, so Garmin. Die Trimmsteuerung wurde mit Blick auf den Piloten entwickelt und ermöglicht nahtlose Interaktionen, ohne während der Grundoperationen die Hand vom Stick zu nehmen, einschließlich der Systeminitialisierung des ATT-Modus, Anpassungen der Nick- und Rolltrimmung und vieles mehr. Während des Fluges mit ATT können die Piloten die Flugsteuerungseingaben leicht „durchfliegen“, um reibungslose Manöver jenseits der voreingestellten Trimmbedingungen durchzuführen.
Der Schwebeassistenzmodus sei in der Lage, einen Schwebezustand automatisch zu erkennen und liefere Flugsteuerungseingaben, die helfen, die Position über dem Boden zu halten, betont der Avionik-Anbieter Garmin. Mit der optionalen Gierachsensteuerung hält das GFC 600H auch im Schwebeflug den Kurs. Zusätzlich zum Schwebeassistenzmodus ist auch der Ground-Speed-Hold2 verfügbar, der dem Piloten die Eingabe eines Vorwärts- oder Seitwärtsbefehls ermöglicht, was besonders während des Starts nützlich sein kann.
Das Garmin H-ESP soll dem Piloten außerdem helfen, beim manuellen Flug innerhalb eines sicheren Flugbetriebs zu bleiben. Das H-ESP funktioniert in allen Modi – auch wenn das System nicht aktiviert ist – und kann manuell deaktiviert werden, um einen Manöverflug zu ermöglichen. Die GFC 600H verfügt auch über einen speziellen Ausrichtungsmodus, den der Pilot aktivieren kann, um zum Geradeausflug zurückzukehren, wodurch ein potenzieller Kontrollverlust vermieden wird, so der Hersteller in der Pressemitteilung.
Für die Strecken- und Anflugnavigation verwendet das System die Führung eines kompatiblen Garmin-Navigators, wie zum Beispiel der GTN 750Xi/GTN 650Xi oder der GTN 750/650-Serie, um Anflüge sowie Such- und Rettungsmuster automatisch zu fliegen. Zusätzliche vertikale und laterale Modi umfassen Höhenhaltung, Höhenauswahl, Vertikalgeschwindigkeit, angezeigte Fluggeschwindigkeit und Kursauswahl.
Die GFC 600H verfügt darüber hinaus über einen Stack-Width-Mode-Controller mit Druckknopfsteuerung und über ein NVG-kompatibles Display. Seine robuste Architektur unterstützt eine Drei-Achsen-Konfiguration. Integrierte „intelligente“ Servos liefern Nick und Roll-Eingänge, wie vom System kontrolliert werden. Ein dritter Servo und der Kollektivsensor bieten außerdem Gierachsen-Steuerungsmöglichkeiten und sanfte Flugsteuerungseinstellungen, wenn der Pilot das Kollektiv bewegt. Digital gesteuerte Servos mit hohem Drehmoment ermöglichen ein schnelleres, schärferes und kraftvolleres Ansprechverhalten, wodurch das GFC 600H mit sanfter Effizienz arbeiten kann, verspricht der Hersteller. Das GFC 600H soll voraussichtlich noch in diesem Monat über ausgewählte Garmin-Händler erhältlich sein.