Um 20.30 Uhr beschleunigte Testpilot Eskil Amdal das ungewöhnliche Fluggerät auf der Piste 22 des Flugplatzes Hønefoss-Eggemoen, 40 Kilometer Nordwestlich von Oslo gelegen, auf 70 Knoten und zog dann sanft am Knüppel, bis es erstmals den Boden unter sich ließ. Mit 100 Knoten flog Amdal in bis zu neun Meter Höhe die Startbahn entlang und landete am Ende wieder sicher. Die Xcursion habe sich dabei als stabil und um alle Achsen gut steuerbar gezeigt, sagte der Testpilot im Anschluss. Einen Tag später gab es noch zwei weitere Testflüge.
Seit 2010 läuft bei Equator die Enwicklung der Xcursion. Es handelt sich dabei um ein Amphibienflugzeug mit Elektroantrieb, der aus einem im Seitenleitwerk montierten Elektromotor mit Zugpropeller besteht. Equator will das Flugzeug sowohl als Hybrid- als auch als vollelektrisches Flugzeug ausliefern. Der aktuelle Prototyp verfügt über die vollelektrische Antriebsvariante, mit der er sich etwa 35 Minuten in der Luft halten soll. Ziel der Entwicklung ist ein preiswertes und umweltfreundliches Kleinflugzeug, dass unkritische Flugeigenschaften aufweist und rund eine Stunde und 45 Minuten Flugzeit bietet. In Hybridkonfiguration soll eine Flugdauer von fünf bis sechs Stunden realisiert werden.

Für den Beginn des Testprogramms sind als nächstes Flüge in Platznähe geplant. Die dafür notwendige Genehmigung ist bei der norwegischen Zivilluftfahrtbehörde beantragt. Equator ist derzeit aktiv auf der Suche nach Investoren, um parallel zum Testbetrieb Kapazitäten für eine Fertigung aufbauen zu können.
"Es war ein fantastischer Tag für das Team", sagte Tomas Brødreskift, Designer und Geschäftsführer bei Equator. "Wir freuen uns nun darauf, bei Testflügen erste Daten zu sammeln und das Flugzeug so schnell wie möglich auch aufs Wasser zu bringen."