Pro Pilots hat die Zeichen der Zeit erkannt. Im Zeitalter von YouTube & Co ist das alleinige Lernen mit Büchern – also mit statischen Texten und Bildern – höchstwahrscheinlich ein Auslaufmodell. Pro Pilots hingegen bereitet Lerninhalte modern auf, indem sie an die veränderte Mediennutzung angepasst werden. Heißt: Videos, Animationen und Ton anstatt nur Bilder und Text. Inhaltlich liegt der Fokus dabei auf Notsituationen.
„78 Prozent aller Flugunfälle sind auf Pilotenfehler zurückzuführen“, sagt Alexander Steffen, Hubschrauberpilot der Bundes-polizei, Fluglehrer, Prüfer und Kopf hinter Pro Pilots. „Und gerade in Notfällen stehen Piloten besonders unter Stress, dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, falsche Entscheidungen zu treffen.“ Hier setzt Pro Pilots an, indem Lernstoff zu Situationen wie Vogelschlag, Triebwerksausfall oder Feuer an Bord den Piloten multimedial aufbereitet zur Verfügung steht.
„Diese Informationen sind in ein wiederkehrendes Schul- und Ausbildungsprogramm eingebettet und versetzen Luftfahrtunternehmen in die Lage, ihre Mitarbeiter kontinuierlich auf dem aktuellen Stand zu halten und in Multiple-Choice-Tests regelmäßig Wissen abzufragen. „Wiederkehrendes mentales Training ist wichtig, damit im Ernstfall richtig entschieden wird“, sagt Steffen.
Allerdings, das musste man bei Pro Pilots einsehen, ist das „große Paket“ mit allen Lerninhalten und dem kontinuierlichem Sicherheitsmanagement für den Privatflieger offenbar zu umfangreich – und zu teuer, kostet ein Jahresabo doch um die 80 Euro monatlich. „Aus diesem Grund haben wir unsere App speziell auf Privatpiloten zugeschnitten“, sagt Alexander Steffen. „Sie umfasst den Lernstoff in Form von Fachtexten und Animationen – insgesamt rund viereinhalb Stunden Videomaterial –, verzichtet aber auf die Multiple-Choice-Fragebögen und Auswertungen des rechnergestützten Programms.

Die App richtet sich sowohl an Flächen- als auch an Hubschrauberpiloten und soll ab Ende Februar im App Store und später auch für Android-Smart-phones verfügbar sein. Außerdem will Pro Pilots ein besonderes Feature integrieren: „Eine Art Messenger-Dienst soll die User auf aktuelle Flugunfälle aufmerksam machen, die Ursachen benennen und Hinweise zu den entsprechenden Kapiteln in der Trainingssoftware geben, sodass sich der Pilot direkt mit den Reaktionen, die den konkreten Unfall vielleicht hätten verhindern können, auseinandersetzen kann“, erklärt Steffen.
Die App ist wie das Computerprogramm modular aufgebaut, wobei das erste Modul mit vier Kapiteln kostenfrei verfügbar ist. „Die Piloten sollen es testen können, bevor sie Geld dafür ausgeben“, sagt Steffen und fügt an, dass die ganze App für unter 100 Euro zu haben ist – fortlaufende Updates inklusive.
Aktuell arbeitet Pro Pilots an Schulungskonzepten mit Virtual Reality. So soll es künftig möglich sein, standortunabhängig realitätsnah Notfallszenarien zu trainieren. Weitere Informationen zum Portfolio des Unternehmens gibt es auf www.propilots.de.
aerokurier Ausgabe 03/2017