Viele Meter lang war die Warteschlange vor dem Eingang zur Concorde, einem der beeindruckendsten Exponate des Technikmusums in Sinsheim. Damit erinnerte die Eröffnung der Sonderschau anlässlich des goldenen Erstflug-Jubiläums an den Besucherandrang im Jahr 2004, als der weiße Supervogel auf dem Dach des Museums platziert wurde.

Im Rahmen der Feier eröffnete das Museum einen neuen Ausstellungsbereich rund um die Concorde. In der Museumshalle, quasi unterhalb der Concorde und ihrem sowjetischen Pendant, der Tupolew Tu-144, können nun Interessierte neben den Triebwerken weiteres technisches Equipment inspizieren oder einige der original Concorde-Sitze für eine Verschnaufpause nutzen. Hier trafen sich zur Eröffnung die Akteure der damaligen Transportaktion, schwelgten in Erinnerungen und erzählten Interessierten von den Herausforderungen, den Überschall-Jet nach Sinsheim zu bringen. Währenddessen signierte Jean-Louis Chatelain, ehemals Flugkapitän auf der museumseigenen Maschine, stundenlang Bücher, Flugzeugmodelle, Fotos und sogar Kleidungsstücke. Zuvor hatte Chatelain im voll besetzten Kinosaal die Besucher mit seinem Vortrag über den Mythos Concorde gefesselt – einschließlich der Andekdote, wie er sie auf ihrem letzten Flug 2003 auf dem Flughafen Karlsruhe gelandet hatte. Von dort aus war sie in einer aufwändigen Aktion zunächst über Land bis zum Rhein transportiert und dort via Ponton bis nach Speyer verschifft worden. Die letzten 50 Kilometer bis nach Sinsheim legte sie erneut auf einem Tieflader auf der Straße zurück – immer nachts, da der Transport im Schnitt nicht schneller als 5 Kilometer pro Stunde unterwegs sein konnte.

Wer noch einmal imaginär mit der Concorde abheben wollte, für den hatte sich das Museum ein besonderes Highlight ausgedacht. Dank einer aufwändigen Audio-Installation „flog“ man mit dem Überschall-Liner über den Atlantik. Nach einer typischen Mikrofon-Durchsage „ready to take off“ vibrierte der Innenraum, als ob sich das Flugzeug tatsächlich in Bewegung setzen würde.