Zur Durchführung der Flugtests wurde das Flightlab mit einem 100-Kilowatt-Elektromotor ausgestattet, der an das Hauptgetriebe angeschlossen ist und bei einem Triebwerksausfall 30 Sekunden lang Leistung liefern kann. Dadurch, dass der Pilot mehr Zeit zum Reagieren und zur Aufrechterhaltung der Rotordrehzahl hat, trägt das Triebwerks-Backup-System zu einem sichereren und reibungsloseren Autorotationsmanöver zum Boden bei.
Die aktuellen Flugtests beinhalten die Simulation eines Triebwerksausfalls unter verschiedenen Flugbedingungen, einschließlich Start- und Landeverfahren und entsprechender Einschränkungen.
Neben der Bewertung der Sicherheitsmargen zielt die Flugkampagne auch darauf ab, eine Leistungssteigerung dank der sofortigen elektrischen Energiezufuhr zu demonstrieren. Der potenzielle Vorteil in Bezug auf das maximale Startgewicht soll die Masse des EBS-Systems selbst kompensieren und den Hubschrauberbetreibern eine zusätzliche Nutzlast bieten.
Das Projekt soll auch den Weg für ein künftiges Hybridantriebssystem für Leichthubschrauber ebnen. "Das Triebwerks-Backup-System ist ein gutes Beispiel für den schrittweisen Ansatz unserer Innovationsstrategie", erklärte Tomasz Krysinski, Leiter der Forschungs- und Innovationsabteilung von Airbus Helicopters. "Die aktuellen EBS-Flüge sind ein sehr wichtiger erster Schritt in Richtung eines künftigen Hybrid-Antriebssystems, und wir sehen bereits eine zweite Phase des Projekts mit mehr Energie und Leistung an Bord vor. Wir planen die Entwicklung eines vollständig parallelen Hybridantriebssystems, das thermische und elektrische Energie miteinander kombiniert, um den Treibstoffverbrauch zu optimieren und einmotorige Hybridflüge über städtischen Gebieten zu ermöglichen".