Am ersten Septemberwochenende gab es in Speyer bei den Airliner-Classics gleich zwei Deutschlandpremieren. Aus der Schweiz reiste die "Classic-Formation" an und präsentierte zum ersten Mal auf einer Veranstaltung in Deutschland ihre perfekt choreografierten Formationen mit einer Douglas DC-3 und zwei Beech 18. Die drei blank polierten US-Klassiker begeisterten die Zuschauer und waren ein würdiger Ersatz für die Lockheed Super-Constellation, die in diesem Jahr aus technischen Gründen leider ausgefallen ist.
Vom nahe gelegenen Flugplatz Zweibrücken schwebte der zweite Rosinenbomber bei den Airliner Classics ein – und es ist wahrlich eine sehr internationale alte Lady. Zugelassen ist die 1943 gebaute Maschine noch in Südafrika als ZS-NTE – sie wurde dort bis 2015 von der "Springbok Classic Air" betrieben. Seit Juli dieses Jahres trägt sie aber stolz das Farbkleid der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus. Pilotiert wurde sie in Speyer schließlich von einer gemischten deutsch/südafrikanischen Besatzung.
Rundflüge gab es bei den Airliner Classics natürlich auch, wobei die erwartete Junkers Ju 52 der Lufthansa leider statt am Freitag erst am Sonntagmittag in Speyer eintraf. Während ihres Aufenthaltes in Nürnberg wenige Tage zuvor traten plötzlich technische Probleme auf, die aber von den Technikern der Fluggesellschaft dank extra aus den Vereinigten Staaten eingeflogener Ersatzteile noch behoben werde konnten. So wurden zumindest am Sonntag bei strahlendem Wetter die bereits lange im Voraus ausgebuchten Flüge mit der Tante Ju halbwegs planmäßig abgewickelt und der sonore Sound der drei Sternmotoren war über der Pfalz zu hören.
Neben den Rundflügen mit der Junkers konnten die Zuschauer am Wochenende zusätzlich auch in zahlreiche weitere historische Maschinen einsteigen – von Dornier Do 27 über Antonow An-2 bis zu Mitflügen in der kernigen North-American T-6 war für fast jeden Geschmack etwas dabei.
Am Boden waren zahlreiche weitere große und kleine Oldtimer zu bestaunen. So war neben anderen das Flugwerk-Mannheim mit einigen ihrer Oldtimer vor Ort. Auch die in Straubing beheimatete Beech 18 D-IROM – ie dritte des Typs im Bunde – und einige weitere Klassiker aus dem Hause Beech und Cessna waren beliebte Fotomotive.
Die Crew der Schweizer Lockheed Super-Constellation war übrigens mit einem großen Merchandising-Stand vertreten und Chef Ernst Frei versprach, ihre Maschine im kommenden Sommer wieder nach Speyer mitzubringen – wenn Mitte August 2018 die dritte Ausgabe der Airliner-Classics stattfinden. Und auch dem gesamten Team der "Classic-Formation" hatte es in Speyer recht gut gefallen. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass es auch von ihnen im kommenden Jahr wieder einen Auftritt in Deutschland geben wird.