Die Meldung bringt Bewegung in die Entwicklung nachhaltiger Ultraleichtflugzeuge: Der Elektra Trainer, das erste vollelektrische Ultraleichtflugzeug der bayerischen Firma Elektra Solar GmbH, hat die UL-Zulassung erhalten. Nach nur 18 Monaten Entwicklung, Fertigung und Flugerprobung hat der Deutsche Ultraleichtverband (DULV) das Gerätekennblatt für die weiterentwickelte Version der einsitzigen Elektra One veröffentlicht. Damit hat Elektra Solar bereits die zweite Einzelzulassung für ein vollelektrisch angetriebenes Luftsportgerät erhalten.
Vollelektrisch über die Alpen
Bereits 2011 ist die Elektra One, nach Herstellerangaben das erste einsitzige Ultraleichtflugzeug mit Solarzellen zur Unterstützung des E-Antriebs, zum Jungfernflug gestartet. Vier Jahre später folgte die erste rein elektrische Alpenüberquerung mit dem UL. Weitere zwei Jahre später, 2017, fand der Erstflug der zweisitzigen Elektra Two Solar in Tandem-Anordnung statt. 2021 schließlich erhielt die Elektra One die deutsche Ultraleicht-Einzelzulassung. Jetzt also hat auch der Elektra Trainer nach rund 100 Testflügen mit etwa 75 Flugstunden die UL-Zulassung erhalten.
Prädestiniert für nachhaltigen Flugbetrieb
Mit zweieinhalb Stunden Flugzeit – zuzüglich einer Mindestreserve von 30 Minuten – kann der Elektra Trainer in Sachen Praxistauglichkeit nach Angaben des Herstellers deutlich bessere Werte liefern als viele Mitbewerber. Während der Flugerprobung gewann der Trainer bereits die eTrophy 2022 mit dem Nonstop-Flug von Pfullendorf nach Bern. Das Team um Calin Gologan und Konstantin Kondack, den beiden Geschäftsführern von Elektra Solar, sieht das UL mit E-Antrieb auch angesichts der positiven Flugversuchsergebnisse beim Schlepp von Segelflugzeugen prädestiniert für einen nachhaltigen Flugbetrieb bei Flugsportvereinen und Flugschulen.
Aufgrund der regen Nachfrage hat das Unternehmen die Fertigung einer vergünstigten Vorserie von drei Exemplaren mit festem Zweibeinfahrwerk gestartet, für die die erweiterte Musterzulassung beantragt ist. Auf der AERO 2023 in Friedrichshafen sollen weitere Details dazu vorgestellt werden. Der Elektra Trainer ist derzeit auf dem Allgäu-Airport Memmingen stationiert und steht für Einweisungen, Vorführungen und weitere Erprobung zur Verfügung, heißt es in der Pressemitteilung der Elektra Solar GmbH.