Die Zeichen stehen auf Entflechtung: Die RUAG soll sich nach einem Beschluss des Schweizer Bundesrates auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Künftig werden daher lediglich die beiden Sparten „Space“ und „Aerostructures“ im Konzern verbleiben. Mit dem Verkauf der Business Aviation-Sparte an Dassault ist der erste Schritt dieser neuen Strategie vollzogen.
Dassault übernimmt alle Mitarbeiter
Dassault übernimmt von der RUAG sämtliche Geschäftsluftfahrt-Aktivitäten inklusive der beiden Wartungsstandorte Genf und Lugano-Agno. Die 73 Mitarbeiter in Genf werden laut RUAG und Dassault ebenso übernommen, wie die 14 Angestellten, die am Standort Agno ihren Dienst verrichten. Das europaweite Service-Netz des französischen Hersteller wird damit noch engmaschiger: „Die Übernahme der RUAG Standorte in Genf und Lugano wird es Dassault Aviation ermöglichen, die Präsenz in der Schweiz, einem wichtigen Business-Aviation-Markt in Europa, zu verstärken und gleichzeitig die von der Dassault Aviation Group kontrollierten Wartungsaktivitäten der Falcon-Jets zu konsolidieren“, kommentierte Dassault Aviation-Chef Eric Trappier den Deal. Auch Urs Breitmeier, RUAG-Vorstandsvorsitzender, zeigte sich erfreut über die Entwicklung. Dassault Aviation sei ein erfahrener Partner und biete somit eine starke Basis dafür, die Zukunft beider Standorte positiv zu gestalten.
Umfangreiche Serviceleistungen
Sowohl in Genf als auch in Lugano bot die RUAG bislang eine breite Palette von Dienstleistungen im Bereich Flugzeugwartung an. Dazu zählten auch Ugrades für Privat- und Geschäftsreiseflugzeuge von Herstellern wie Dassault, Piaggio, Bombardier, Embraer, Pilatus und Hawker-Beechcraft. Als einziger derartiger Service-Anbieter am Flughafen genießt das Wartungszentrum in Lugano-Agno vor Ort überdies eine Sonderstellung. Beide Standorte sind laut RUAG nach EASA Part 145 als Instandhaltungsbetriebe zertifiziert.