Bisher wurde die neue Propellerturbine von GE Aviation schlicht als Advanced Turboprop oder ATP bezeichnet. Nun hat das amerikanische Unternehmen einen Namen gefunden: GE Catalyst heißt der Antrieb, der in vielerlei Hinsicht als besonders fortschrittlich gilt. Zu den Alleinstellungsmerkmalen gehört die aus Pilotensicht besonders einfache Steuerung von Antrieb und Propeller (Full Authority Digital Engine and Propeller Control, kurz FADEPC). Integriert ist ein ausgeklügeltes Diagnosesystem, das den Zustand des Antriebs stets überwacht. Viele Elemente des Antriebs werden im additiven 3D-Druckverfahren hergestellt, was die Anzahl der Einzelteile, Gewicht und Treibstoffverbrauch reduziert.
Die Idee für eine neue Propellerturbine entstand bei GE Aviation im Jahr 2012. Es folgte der Dialog mit Flugzeugherstellern und Flugzeugbetreibern, um die Spezifikationen für ein von Grund auf neu konzipiertes Triebwerk in der Klasse von 1000 bis 1600 Wellen-PS abzustecken. Im Herbst 2015 entschied Textron Aviation, seine von Grund auf neu konstruierte Single-Turboprop Denali mit diesem neuen Antrieb auszustatten.
Am 22. Dezember 2017 absolvierte Catalyst den ersten Testlauf am Boden am Produktionsstandort in Prag. In den kommenden zwei Jahren sollen die Tests für die Zulassung folgen. Die Indienststellung ist für 2020 geplant. Bis dahin soll der Antrieb rund 2000 Teststunden absolviert haben. Mit Anlauf der Serienfertigung sollen in Prag 500 zusätzliche Mitarbeiter beschäftigt werden.
„GE Catalyst Antrieb definiert neu, was eine Turboprop für den Piloten, Hersteller und Betreiber in der Business und General Aviation leisten kann. Unser Antrieb ist wie ein Katalysator in einer Industriesparte, die seit Jahrzehnten sehr wenig Innovation erlebt hat", Paul Corkery, Generaldirektor für GE Aviation Turboprops.