Der Vertrag beinhaltet sämtliche Arbeiten an der Falcon 2000LX, die nicht durch den eigenen Wartungsbetrieb des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) abgedeckt sind, teilt der Nürnberger Komplettdienstleister für Geschäftsreiseluftfahrt und Flugambulanz mit. Die Bandbreite reicht von regelmäßigen Inspektionen im Rahmen der Base Maintenance bis zu Special Inspections an Triebwerken oder Strukturteilen, die im Rahmen von Forschungsprojekten an der ISTAR (In-flight Systems & Technology Airborne Research) erforderlich werden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
"Es freut uns sehr, dass wir den Vierjahresvertrag mit dem Deutschen Luft- und Raumfahrt-zentrum abschließen konnten", kommentiert Florian Heinzelmann, Manager Maintenance Dassault bei Aero-Dienst und ergänzt: "Das damit in uns gesetzte Vertrauen ist das Ergebnis der Qualität unserer Arbeit sowie der Leistung und des Einsatzes unseres Falcon-Teams. Dies unterstreicht klar unsere Position auf der globalen Bühne."
Mit Abschluss der ersten Umbauphase des Business Jets nach DLR-Spezifikationen beim französischen Hersteller Dassault Aviation vor 1,5 Jahren ist ISTAR das jüngste Mitglied der aus insgesamt zwölf Flugzeugen und Hubschraubern bestehenden DLR-Forschungsflotte. Voll ausgebaut wird ISTAR in der Lage sein, die Flugeigenschaften neuer Flugzeugentwürfe real oder virtuell, bemannt oder unbemannt, unter realen Betriebsbedingungen zu testen. Dabei ermittelt das Flugzeug Daten für die optimierte Aerodynamik sowie Flugführung und -regelung. Zudem ermöglicht es einen neuen großen Schritt in Richtung Digitalisierung der Luftfahrt: Für den ISTAR wird das DLR erstmals einen digitalen Zwilling erschaffen, der ihn sein ganzes Flugzeugleben begleiten soll.
"Das Forschungsflugzeug ist für die Entwicklung neuer umweltfreundlicher effizienter Flugzeuge, Antriebe und Assistenzsysteme essenziell wichtig. Denn die erforderlichen Technologien für klimaneutrales Fliegen werden mit ISTAR vorangetrieben", erläutert Martin Gestwa, Leiter Forschungsflugabteilung und Technikbetrieb beim DLR. "Basierend auf umfangreichen Modifikationen an den DLR-Forschungsflugzeugen unterscheidet sich die Wartung und Instandhaltung gegenüber dem unveränderten Luftfahrzeug signifikant. Folglich sind wir sehr dankbar, mit dem Aero-Dienst einen sehr kompetenten Partner für unser Forschungsflugzeug ISTAR gewonnen zu haben."
Größere Wartungsarbeiten, wie etwa jährlich anfallende Inspektionen, werden zukünftig vom Aero-Dienst-Team direkt an der ISTAR-Base in Braunschweig durchgeführt. Dies ermöglicht den DLR-Spezialisten, die Standzeiten des Flugversuchsträgers für Instrumenteneinbauten und Modifikationen im Rahmen anstehender Forschungsprojekte effizient zu nutzen.
Aero-Dienst beschäftigt in seinem Falcon-Team rund 30 Techniker, die über jahrzehntelange Erfahrung und Expertise in der Maintenance von Business Jets der Falcon-Reihe verfügen. Aus diesem Team werden, abhängig von Umfang und Art der anstehenden Arbeiten, Spezialisten aus den Bereichen Airframe, Avionics oder Engine an dem ISTAR eingesetzt.