Gegen 17 Uhr starteten die beiden mit ihrem UL-Motorsegler Taurus vom Sonderlandeplatz Schleswig-Kropp. In fünf Minuten stiegen sie mit Motor auf 1000 Meter Höhe. Bei blauem Himmel mit schöner Cumulusbewölkung, konnten sie in der Abendthermik mit guten Steigwerten von zwei bis drei Metern bis nach Flensburg gleiten. An der dänischen Grenze bei Ellund wendete die Crew und nahm wieder Kurs Richtung Süden. Dort aber wurde das Wetter schlechter und entwickelte sich zum Naturschauspiel.

"Zwischen den Orten Eggebek und Tarp hatte sich eine hoch auftürmende Cumuluswolke gebildet, aus der schon Regen fiel", berichtet Uwe Nobis. "Hier fanden wir mit 5 m/s gutes Steigen. Das LX 9000 errechnete unsere Ankunftshöhe in Schleswig-Kropp mit 448 Meter. Doch von nun an ging es mit 3-5m/s abwärts. Unsere Höhe schwand dahin, und wir mussten in 300 Meter Höhe den Motor wieder anwerfen. Der Himmel um uns herum war plötzlich tiefschwarz und wir stiegen in einer ruhigen Luftmasse wieder auf 1000 Meter Höhe und schalteten den Motor ab. Wir trauten unseren Augen kaum was wir nun sahen: Ein gigantischer Regenschauer ergoss sich zwischen den Ortschaften Schuby und Jübek. Aus der Wolkenbasis senkte sich ein Tornadorüssel, nur wenige Sekunden später bildete sich ein Zweiter. Im Geradeausflug mit 2m/s Steigen in einer absolut ruhigen Luftmasse konnten wir dieses seltene Naturereignis über Schleswig-Holstein beobachten. Als wir 10 Minuten später wieder auf unserem Heimatflugplatz gelandet waren, war der Spuk so schnell vorbei wie er gekommen war. Ein fernes Gewittergrollen machte uns klar was für ein seltenes Naturschauspiel wir gerade eben beobachten durften."