Geschäftsführer Ronald Schoppe nimmt mit seinem neuen Tragschrauber das Premium-Segment ins Visier, in dem sich unter anderem der ArrowCopter aus Österreich platziert hat. Ziel ist es, einen komfortablen Zweisitzer mit geschlossener Kabine auf den Markt zu bringen, in dem die Insassen nebeneinander Platz nehmen können.
Die selbst gestellten Ansprüche an den neuen Tragschrauber sind hoch. Bei Entwicklung und Fertigung orientiert sich das Unternehmen GGC an Standards aus der Automobil- und Rennsportbranche – Ronald Schoppe kommt ebenso wie ein Teil seiner Ingenieure aus dem Automobilbereich.
Bei der Produktion des Rotorvox C2A kommt in erster Linie Kohlefaser zum Einsatz. Die beiden Rotorblätter bestehen aus Aluminium. Die Kabine bietet viel Platz und ermöglicht einen bequemen Ein- und Ausstieg. Die Carbon-Sicherheitszelle soll die Besatzung vor den Folgen eines Unfalls schützen.
Noch nicht endgültig festgelegt sind die technischen Eckdaten. Sicher ist, dass Rotorvox mehr als 200 Kilogramm Zuladung bieten wird. Angestrebt werden 145 km/h Reisegeschwindigkeit, der rote Strich ist bei 164 km/h erreicht. Der Tank fasst 90 Liter, was für fünf bis sechs Stunden in der Luft ausreicht. Für Vortrieb sorgt ein Rotax 914, der dank Turbo-Aufladung bis zu 85 kW (115 PS) leistet. Großen Wert haben die Konstrukteure auf eine saubere Aerodynamik gelegt. So steckt viel Know-how in der sauberen Anströmung des Druckropellers im Heck.
Die GGC GmbH aus Obermehler in Thüringen wurde im März 2011 gegründet. Mitte 2012 begann die Entwicklung des Tragschraubers, der im November 2013 seine Vorläufige Verkehrszulassung erhielt. Die Zulassung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem DULV. Heute sind 9 Mitarbeiter bei GGC beschäftigt.
Zum Erstflug startete Rotorvox – unbemerkt von der Öffentlichkeit – im Dezember 2013. Im Zuge der Flugerprobung wurden bis zum Frühjahr 2014 die notwendigen Erkenntnisse für den Bau eines verbesserten Vorserienmodells gewonnen. Dieses wurde Ende vergangener Woche am Flugplatz Obermehler der Öffentlichkeit vorgestellt und dient als Basis für die Musterzulassung. Bei der Premiere war auch Thüringens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, Uwe Höhn, dabei.