Wer die Tarragon am Stand 213 in Halle B 1 gesehen hat, konnte zunächst meinen, sich in der Adresse geirrt zu haben: Moment, das ist doch gar keine Blackshape! Tatsächlich sieht die Tarragon der Prime aus dem italienischen Monopoli auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich.

Was an den gemeinsamen Wurzeln beider Flugzeuge liegt – wie die Prime geht auch die Tarragon auf eine Konstruktion Guiseppe Vidors, die Asso X, zurück. Der auf dieser Basis aufgesetzte Bausatz "Millenium Master" diente den Letten als Grundlage für ihre eigene Konstruktion, die die bekannten Schwächen der "Millenium Master" ausmerzen sollte.
Herausgekommen ist ein Karbon-Tandemsitzer mit einem durchgehenden Hauptholm von extrem hoher Festigkeit, einem Bruchtest mit einer Belastung von 17 G hielt der Flügel stand. Die darauf montierte Zelle misst 7,53 Meter, die Spannweite liegt bei knappen acht Metern. Als Motoren sind die 912er Rotaxe sowie deren geladene Variante 914 Turbo im Angebot, in der Schweiz wurde bereits eine Tarragon mit einem EPA Power SA17TI ausgeliefert, mit 130 PS gegenwärtig die stärkste Variante. Die Flugzeugbauer aus Riga versprechen eine Reiseleistung zwischen 270 und 310 km/h, die VNe wird mit 370 km/h angegeben.

Noch in diesem Jahr kommt die Tarragon auch nach Deutschland. "Die Zusammenarbeit mit dem DULV läuft ausgezeichnet", so der deutsche Musterbetreuer Axel Rönneker. Er rechnet noch im Laufe dieses Jahres mit der Musterzulassung, mit der er die Maschine von seinem Firmensitz am UL-Landeplatz Haren-Dankern aus vertreiben will. Der Preis für das High-Performance UL liegt bei 155.000 Euro netto.