Lemke hatte an der TU Darmstadt studiert und war hier Mitglied der akademischen Fliegergruppe. Anfang der 1960er Jahre baute er gemeinsam mit Gerhard Waibel und Heiko Friess sowie dem etwas jüngeren und später zum Team gestoßenen Klaus Holighaus die D-36 Circe. Damit ebneten die angehenden Ingenieure dem Hochleistungsflugzeug in Kunststoffbauweise den Weg. Die Circe errang zahlreiche Wettbewerbserfolge und wurde sogar mit dem OSTIV-Preis ausgezeichnet. Waibel ging später zu Schleicher, Holighaus zu Schempp-Hirth. Wolf Lemke arbeitete baute nach dem Studium gemeinsam mit seinem Freund Walter Schneider bei Rolladen-Schneider in Egelsbach die Segelflugzeugproduktion auf. Hier entstanden unter Regie von Lemke von 1968 bis 2003 erfolgreiche Konstruktionen wie die LS1, LS3 und das bis heute meistgebaute Kunststoff-Segelflugzeug, die LS4. Mit der LS6, LS7, LS8 und der LS10 entwickelte Lemke seine Konstruktionen bis zu seinem Ausscheiden aus der Firma 2001 weiter, die LS8 wird heute noch auf Bestellung von DG Flugzeugbau in Bruchsal gebaut. Eine Besonderheit in seinem Schaffen war die LSD Ornith, ein eher privat konstruierter und gebauter Doppelsitzer auf Basis der LS1, der in den Alpen und in Südafrika einige Rekorde erflog und heute im Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe ausgestellt ist.
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In einer früheren Version des Artikels hieß es, Wolf Lemke habe gemeinsam mit Walter Schneider die Firma Rolladen-Schneider gegründet und bis zu ihrer Insolvenz dort gearbeitet. Das war nicht korrekt und wurde entsprechend korrigiert.