Mit der Klassifizierung des Kranichs als Denkmal ist es enthusiastischen Luftsportlern einmal mehr gelungen, Politik und Denkmalbehörden von der Bedeutung eines bestimmten Flugzeugtyps für die Entwicklung der Fliegerei zu überzeugen. "Der Kranich III - 1952 von Hans Jacobs bei Focke-Wulf in Bremen konstruiert - kann als erster moderner Doppelsitzer der Nachkriegs-Ära gelten", sagte Alexander Willberg, Geschäftsführer der Jugendbildungsstätte und selbst aktiver Segelflieger und Fluglehrer. "Das Flugzeug war mit einer Gleitzahl von über 30 seiner Zeit um etliche Jahre voraus."
Allerdings - das betonte Schleswig-Holsteins Kulturministerin Anke Spoorendonk - gehe die Auszeichnung im konkreten Fall über das rein technische hinaus. Ebenso würde das Engagement der Jugendbildungsstätte (JuBi) gewürdigt, die es benachteiligten Jugendlichen ermögliche, sich auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Bis zu 40 junge Männer und Frauen lernen hier grundlegende handwerkliche Fähigkeiten - und darüber hinaus, Verantwortung zu übernehmen für das, was sie tun.
Die JuBi ist Mitglied im Luftsportverband Schleswig-Holstein und als LTB für Segelflugzeuge in Holz- und Gemischtbauweise registriert. Seit 2008 werden hier Segelflugzeuge repariert und restauriert. Aktuell liegt eine Ka6 in der Werkstatt und bekommt eine Grundüberholung. Doch wird bei der Jubi nicht nur an Flugzeugen gebaut: Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, selbst aktiv zu fliegen. "Es geht darum, die jungen Menschen zu motivieren, ihren eigenen Antrieb zu wecken", sagt Willberg. "Und wenn man dann in dem Flugzeug sitzt, an dem man selbt gebaut hat, dann weiß man, wofür man gearbeitet hat." In Kooperation mit dem Luftsportverein Grambeker Heide können JuBi-Teilnehmer bis zum ersten Alleinflug geschult werden - künftig auch auf dem Kranich.
"Aber da müssen wir vorher noch ran", sagt Willberg. "Der Rumpf braucht eine Frischzellenkur, aber ansonsten steht er gut da. Um Ostern soll er wieder fliegen."