Nachruf: Peter Zander ist verstorben

Nachruf
Peter Zander ist verstorben

Nachruf
Veröffentlicht am 08.07.2025
Peter Zander ist verstorben
Foto: Andrea Abt

Geboren am 11. Mai 1940 in Münster, begann Peter Zanders fliegerische Laufbahn im Alter von 16 Jahren. Sein erster Segelflugstart in Borken markierte den Beginn einer lebenslangen Passion, die später auch sein gesamtes Berufsleben prägen sollte. Nach dem Studium der Elektrotechnik an der TH Darmstadt zog es ihn über Kalifornien nach München, wo er an der Magnetschwebebahn und später bei EWR/MBB – einem Vorläufer von Airbus – an Luftfahrtprojekten mitwirkte. Dort trat er auch 1969 der EWR/MBB-Flugsportgruppe bei, die heute als Luftsportclub Alpensegelflug München e.V. in Königsdorf fliegt.

In seiner Zeit in Palo Alto begann er mit dem Motorflug, erwarb später auch die Instumentenflugberechtigung. In 58 Jahren sammelte er knapp 5900 Flugstunden, hauptsächlich im Segelflug. 1972 kaufte er sein erstes eigenes Flugzeug: einen Cirrus, mit dem er 1973 den Höhen- und 1975 den Streckendiamanten erflog. Er nahm an mehr als 60 Wettbewerben in Deutschland und Frankreich tel, ging auf Streckenflug-Expedition nach Australien, USA und Fuentemilanos in Spanien. Mit seinem letzten Flugzeug, einem Ventus 2 cT mit dem Wettbewerbskennzeichen PZ, gelangen ihm fünf Streckenflüge über 1000 Kilometer, davon vier in Corowa/Australien.

Know-how aus der Praxis

Fliegerische Erfahrung und fachliche Expertise führten den kreativen Elektro- und Informationstechnik-Ingenieur Anfang der 80er Jahre zur Entwicklung eigener Segelflugrechner. Als wahrer Pionier begründete Peter Zander ein Einmann-Unternehmen, dessen Produkte in Cockpits auf der ganzen Welt zuhause waren. Der "Zander" machte sich schnell einen Namen für präzise Winderfassung und Endanflug-Berechnung, vor allem seit der Integration des GPS Mitte der 90er Jahre. Was mit dem SR770 begann, führte über den SR940 mit GPS und den Logger GP941 bis hin zu einem der weltweit am längsten genutzten Avioniksysteme für Segelflugzeuge. Einige Weltklassepiloten haben seine Rechner noch heute im Einsatz und horten sogar Ersatzgeräte.

Aus gesundheitlichen Gründen hörte Peter Zander 2014 mit dem Segelflug auf. Sein Ventus PZ fliegt weiter in Königsdorf, und er erfreute sich regelmäßig an den Fotos, die der spätere Besitzer Birger Mysliwetz ihm schickte. Ab und zu konnte man ihn am Flugplatz sehen, eine zutiefst positive, humorvolle Persönlichkeit, die mit großem Interesse Anteil nahm. Seine Kameraden und die ganze Segelflugszene wird ihm ein ehrenvolles Andenken bewahren.