Gut 50 Jahre ist der Erstflug von Eugen Hänles Klassiker Standard-Libelle her (der aerokurier berichtete ausführlich). Jetzt fügt die Firma Glasfaser Flugzeug-Service Hansjörg Streifeneder der Libellen-Geschichte ein neues Kapitel hinzu. Gemeinsam mit seinem Sohn Christian konstruierte Hansjörg Streifeneder ein eigenstartfähiges Segelflugzeug mit Elektoantrieb auf Basis der Libelle 201B. Die Auslegung des Antriebssystems, das einen Motor mit 20 kW Leistung und einen Zweiblatt-Propeller mit 1,25 Meter Durchmesser umfasst, war unter anderem Gegenstand der Bachelorarbeit von Peter Speidel, heißt es auf der Streifeneder-Website.
Die Elektro-Libelle führt die Bezeichnung H201BE und trägt das überaus passende Kennzeichen D-KLIB. Laut Streifeneder hat sie ein Fluggewicht, dass ähnlich dem des reinen Seglers mit vollen Wassertanks ist, die Geschwindigkeit liege einige Stundenkilometer über der der normalen 201.

Die Steigleistung beim Start liege bei etwa 2,5 bis 3 m/s. Und das Geräusch ist überhaupt nicht zu vergleichen mit dem eines Verbrennungsmotors, sondern recht unaufdringlich. Die Akkus seien so ausgelegt, dass je nach Leistungsbedarf bis zu einer Stunde Motorlaufzeit möglich sei. Von jetzt an werde das Flugzeug intensiv erprobt und an der Zulassung gearbeitet.
Bereits seit einiger Zeit geisterte das Gerücht von der Elektro-Libelle durch die Szene, da Streifeneder vor zwei Jahren Weihnachtskarten mit einem Foto des Elektroseglers verschickt hatte.