Zum 26. Mal startet Eimers beim Gordon-Bennett-Cup. Mit vier Gesamtsiegen und acht Vizetiteln gehört er auch in diesem Jahr zu den Favoriten. "Wir hoffen, einen sicheren Flug nach Südosteuropa zu haben", sagte er vor dem Start. "Griechenland ist ein schönes Land!" Mit diesem Gruß hob Eimers' Ballon gegen Mitternacht bunt beleuchtet und zu den Klängen der Nationalhymne in den mondhellen Himmel ab.
Mit ihm und seinem Co-Piloten gehen 23 weitere Teams auf die Reise gen Süden mit dem Ziel, die größtmögliche Distanz zurückzulegen. "Es ist eine große Herausforderung", sagte Eimers. "Es ist technisch und meteorologisch anspruchsvoll und es ist nicht zuletzt ein Kampf gegen den eigenen Schweinehund, um so eine lange Zeit unter so einfachen Bedingungen durchzuhalten." Die Bedingungen sind in der Tat einfach: Etwa anderthalb Meter im Quadrat misst der Ballonkorb, nicht viel mehr als ein mittlerer Esstisch. Auf diesem Raum müssen die zwei Piloten den Ballon steuern, navigieren und sich um die Technik kümmern, aber auch essen und schlafen.
Rund 80 Stunden können sich die Ballons mit ihrem Gasvorrat von 1000 Kubikmetern Wasserstoff in der Luft halten. Die Flugrichtung bestimmt allein der Wind, die Piloten können allerdings durch Ablassen von Traggas oder Abwurf von Ballast die Flughöhe beeinflussen und so unterschuiedliche Windrichtungen in verschiedenen Höhen ausnutzen.
In diesem Jahr fliegen die Piloten sind in Richtung Süden. Frankreich Spanien und das Mittelmeer liegen im Fokus, da schlechtes Wetter über den Alpen einen westlichen Kurs verlangt. Voraussichtlich über das Mittelmeer, Sardinien und Sizilien geht es in Richtung griechisches Festland - eine Luftlinien-Entfernung von rund 2000 Kilometern.
Ein legendäres Rennen

Das Format des Gordon-Bennett-Cups hat sich seit der Erstauflage vor 110 Jahren kaum geändert. Der Zeitungsverleger und Sportenthusiast Jamers Gordon Bennet junior hatte seinerzeit einen Wettbewerb für die weiteste Gasballonfahrt ausgerufen. 16 Ballons starteten in Paris vor rund 200.000 Zuschauern. Damals siegten Frank Lahm und Henry Hersey mit einem Flug von 641,1 Kilometer. Bereits ein Jahr später war die Strecke des Siegerteams mit 1403,55 Kilometer mehr als doppelt so lang. Das Prinzip ist seitdem das gleiche geblieben: Ein Gasballon, zwei Piloten und jede Menge Mut.
Einen Unterschied zu früher gibt es allerdings: Heute können Ballonfans das Rennen in Echtzeit verfolgen. Jeder Ballon ist mit einem Satellitentracker ausgestatter, die Positionen werden laufend auf der Internetseite des Wettbewerbs aktualisiert.