Leiser, effizienter und geräuschärmer werden Helikopter von Airbus Helicopters in der Zukunft unterwegs sein. An seinem deutschen Firmenstandort in Donauwörth präsentierte der Marktführer jetzt sein neues Technologieprogramm, das den Namen Bluecopter trägt.
Für die Flugversuche dient eine zweimotorige H135 als Plattform. An ihr werden alle relevanten Technologien getestet, die später auch zur Seriereife gelangen sollen. Dazu gehört ein weiterenwickelter Fenestron (mit T-Tail-Höhenleitwerk), ein neues Fünf-Blatt-Rotorsystem (BlueEdge) für verbesserte Leistungen und eine deutlich reduzierte Geräuschermission bei erheblich verringertem Vibrationsniveau.
Im Einmotoren-Betrieb, dessen Weiterenwicklung über den sicherheitsrelevanten Bereich hinaus ein Schwerpunkt im Technologieprogramm darstellt, soll der Treibstoffverbrauch im Reiseflug um bis zu 40 Prozent gesenkt werden. Neben der Reduzierung des Geräuschpegels um zehn Dezibel unter den ICAO-Grenzwert und eine deutliche Senkung des CO2-Ausstosses, wird ein neues ganzheitliches Aerodynamikdesign die Effizienz im Fluge verbessern und dabei gleichzeitig auch Nutzlast sowie Passagierkomfort verbessern.
Als "Testtriebwerke" dienen zwei PW206B2 von Pratt & Whitney Canada aus der Serienprodktion. Sie leisten jeweils 498 kW (667 shp). Um die ehrgeizigen CO2-Ziele zu erreichen, wurde der Helikopter mit einem modifizierten Leistungsmanagement des Triebwerks ausgerüstet, bei dem einer der beiden Motoren im Reiseflug in einen Eco-Modus geschaltet werden kann. Das automatsierte Steuerungssystem enlastet die Crew und gewährleistet gleichzeitig den sicheren Betrieb des Helikopters.
Der größte Teil der Forschung zur Bluecopter-Technologe wurde von Airbus Helicopters selbst finanziert. Einige Programme entstanden im Rahmen europäischer Initiativen, wie Clean Sky, sowie des vierten zivilen Luftfahrtforschungsprgramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (LuFo IV).