Die beiden Rettungshubschrauberstationen bereiten sich bereits auf den bevorstehenden Musterwechsel vor. Neben der behördlichen Zulassung der ersten H145 in Österreich muss sich ARA auch um die Erweiterung ihres Personalstamms, darunter Piloten, Notfallsanitäter und Flugretter, kümmern. Zu den notwendigen Schulungsmaßnahmen gehören z. B. die das Type Rating für die Piloten und Intensivtransport-Kurse für Notärzte und Notfallsanitäter.
Die Nachtflugtauglichkeit des neuen Musters ermöglicht zudem eine Umstellung der Dienstzeiten auf einen 24-Stunden-Betrieb. Während bisher nur von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang operiert werden konnte, kann die H145 durch Nachtsichtgeräte, Hochleistungsscheinwerfer und eine spezielle Cockpit-Konfiguration rund um die Uhr eingesetzt werden.
Laut ARA ist das Hubschraubermuster leistungsstärker als der bisher eingesetzte BK 117 und damit für alpine Einsätze besser geeignet. Auch Intensivpatienten können durch das größere Platzangebot und die damit einhergehenden zusätzlichen Ausstattungen schonend transportiert werden. Durch die Möglichkeit, eine fünfte Begleitperson mitzunehmen, kann der Hubschrauber auch von den Landesleitstellen für spezielle Intensivtransporte angefordert werden. Auch die Gewichtszulassung der Trage sei mit bis zu 250 Kilogramm deutlich höher. Bisher konnten nur Patienten mit einem Körpergewicht von bis zu 120 Kilogramm transportiert werden.
Die deutsche DRF Luftrettung, zu der ARSA gehört, betreibt den Hubschraubertyp H145 bereits an fünf von 29 Standorten. 2015 hatte sie das neue Muster als weltweit erste Luftrettungsorganisation in Betrieb genommen. „Die DRF Luftrettung verfügt in Deutschland über die größte Nachtflugexpertise. Wir betreiben aktuell acht 24-Stunden-Standorte, an denen allein im vergangenen Jahr rund 2.100 Nachteinsätze geleistet wurden. Damit kann sich die ARA Flugrettung die Kompetenz der DRF Luftrettung im Bereich Nachtflug und Intensivtransporte zunutze machen“, erläutert Dr. Peter Huber, Geschäftsführer der ARA Flugrettung.