Im Dezember vergangenen Jahres hat das ungewöhnliche Druckpropellerflugzeug aus Italien die EASA-Zulassung erhalten. Der erste Abnehmer für die EVO kommt aus Griechenland und will das Flugzeug im Charterbetrieb einsetzen. Nach Unternehmensangabe sind mindestens fünf weitere Auslieferungen in diesem Jahr geplant.
Die EVO ist die jüngste Version der Piaggio Avanti. Sie ist gegenüber der bekannten Avanti aerodynamisch optimiert, sparsamer und leiser. Geblieben ist die herausragende Geschwindigkeit von 402 KTAS. Aerodynamische Verfeinerungen haben den Widerstand der ohnehin sehr widerstandsarmen Zweimot weiter reduziert. Die EVO besitzt Winglets, neu gestaltete vordere Tragflächen, neu gestaltete Triebwerksaufhängungen und neue Abgasauslässe. Die Maβnahmen bringen der EVO zwar keine höhere Geschwindigkeit, aber 50 NM mehr Reichweite. Ein neuer optionaler Zusatztank verlängert die Reichweite von 1470 NM auf 1770 NM.
Die aerodynamische Verfeinerungen führen laut Piaggio zu 3 Prozent weniger Verbrauch. Neu sind die Anti-Skid Brakes, die seit langem auf der Wunschliste der Avanti-Piloten stehen. Die EVO kommt damit früher zum Stehen als die bekannte Avanti, vor allem auf feuchten Pisten. Neu ist auch das Fahrwerk von Magnaghi, das deutlich längere Wartungsintervalle hat und so Kosten spart.
Piaggio Aerospace ist im Besitz der Mubadala Development Company aus Abu-Dhabi. Das Unternehmen hat 98,04 Prozent des italienischen Herstellers gekauft. Die übrigen Prozent gehören Piero Ferrari.