Am Vorabend der NBAA-BACE in Las Vegas lud Gulfstream Aerospace zu einer Präsentation der Extraklasse ein. Vor rund 700 geladenen Gästen präsentierte President Mark Burns auf einer gewaltigen Bühne das neue Flaggschiff des Herstellers aus Savannah, Georgia – zu sehen war ein Kabinen-Mock-up, das die Besucher der Messe in den kommenden drei Tagen besichtigen können. „Diese Ankündigung ... ist das Resultat der Investitionen, die General Dynamics in die Entwicklung von Gulfstream-Technologie für Gulfstream-Produkte getätigt hat. Dank unserer 18000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt folgt die G700 einer langen Gulfstream-Tradition: Wir setzen die Messlatte für uns und die gesamte Industrie höher.“
Somit soll die G700 soll in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe setzen. Die Reichweite des Ultralangstreckenjets gibt der Hersteller mit 7500 Nautischen Meilen (13.890 km) bei Mach .85 an. Mit Mach .90 reduziert sich die Reichweite auf 6400 Nautische Meilen (11.853 km). Besonderes Augenmerk richtete Burns auf die längste, höchste und breiteste Kabine in der gesamten Branche, die Platz für bis zu 19 Passagiere bietet.
Der Innenraum ist in fünf Bereiche unterteilt, darunter ein Konferenzraum mit sechs Sitzplätzen und eine Suite mit Dusche. 20 große Fenster lassen viel Licht in die Kabine, die über einen besonders hohen Luftdruck im Reiseflug verfügt: In 51.000 Fuß (15.545 Meter) entspricht der Druck an Bord 1478 Metern. Ebenfalls an Bord sind Extras wie eine spezielle Beleuchtung, die die Passagiere mittels künstlicher Sonnauf- und -untergänge auf die Ankunft in einer anderen Zeitzone vorbereiten sollen.

Bekannt aus anderen Gulfstream-Jets ist das Symmetry Flight Deck mit aktiven Sidesticks, Touchscreens und Synthetic Vision über Head-up-Displays. Ein spezielles System überwacht die voraussichtliche Landestrecke und gibt den Piloten Hinweise zum Nachjustieren oder Durchstarten. Beim Antrieb haben sich die Gulfstream-Ingenieure für neue Pearl-700-Triebwerke von Rolls-Royce entschieden. Dank deren Schubkraft und der guten Aerodynamik soll der Business auch von kurzen Plätzen operieren können.
Das Projekt steuert aktuell auf den Erstflug zu. 14000 Stunden haben die Tests am Boden bisher in Anspruch genommen. Geplant sind fünf Testflugzeuge sowie ein voll ausgestattetes Flugzeug. Die Kunden dürfen 2022 mit ersten Auslieferungen rechnen.
Erste Kunden gibt es bereits: Qatar Executive hat zehn Bestellungen getätigt. Als ersten Kunden aus den USA hat Mark Burns Flexjet genannt.