Die billigste Langstrecken-Gulfstream, die G450, kostet rund 41 Millionen Dollar. Für das teuerste Modell, die G650, muss man weitere 24 Millionen drauflegen. Für die Differenz bekommt man andererseits auch eine fabrikneue Challenger 300 aus dem Haus Bombardier.
Sehr teure Flugzeuge verkaufen sich derzeit gut, die allgemeine Marktschwäche ist nahezu an ihnen abgeprallt. Das ist gut für Bombardier, aber noch besser für Gulfstream mit seinen kostspieligen Ultralangstreckenjets.
Gulfstream hat im zweiten Quartal 36 Flugzeuge ausgeliefert, die einen Wert von 1,830 Milliarden Dollar haben. Bombardier hat 45 Flugzeuge gebaut und ausgehändigt, die allerdings nur einen Wert von 1,586 Milliarden Dollar haben. Gulfstream hat fast ausschließlich große Modelle aus der G450/550/650-Reihe ausgeliefert. Unter den 36 Flugzeugen waren nur sechs G150/G280. Bombardiers Produktpalette ist dagegen gemischter. Im Programm sind neben den Learjets und den Global-Modellen die beiden Challenger-Modelle 300 und 605, die recht erfolgreich sind, aber weitaus weniger kosten als eine Gulfstream.
Der US-Langstreckenspezialist hat gegenüber dem Vorjahr einen gewaltigen Sprung gemacht. Das beste Quartal war das vierte, aber auch dort hat Gulfstream "nur" 1,34 Milliarden erzielt. In dem Jahr insgesamt hat Gulfstream für seine 94 ausgelieferten Flugzeuge 4,07 Milliarden erzielt. Bombardier hat im vergangenen Jahr ein besseres Gesamtergebnis erreicht als der Rivale in Savannah: 179 Learjets, Challenger und Globals im Wert von 5,83 Milliarden.
Wer am Ende des Jahres 2013 die Nase vorn hat, wird sich zeigen. Nach dem ersten Halbjahr liegt jedenfalls Gulfstream vorne mit 65 Auslieferungen und 3,4 Milliarden Dollar Umsatz. Bombardier hat dafür wie gewohnt eine größere Zahl an Flugzeuge ausgehändigt: 84. Umsatz: 3,10 Milliarden Dollar. Aber selbst Bombardiers kostspieligstes Modell, die Global 6000, kostet halt nur 60 Millionen. Erschwerend für Bombardier kommt hinzu, dass die Auslieferungen des Gulfstream-Flaggschiffs G650 Fahrt aufgenommen haben. 2013 ist das erste volle Produktionsjahr für den Ultralangstreckenjet, der der teuerste Business Jet überhaupt ist, sieht man von den umgebauten Verkehrsflugzeugen ab.
Verkaufspreise von Business Jets (Zirka-Preise in Mio. USD):
Gulfstream G280 24,0
Challenger 300 24,9
Challenger 605 31,1
Challenger 850 32,0
Gulfstream 450 41,0
Global 5000 49,0
Gulfstream 550 58,5
Global 6000 60,5
Gulfstream 650 64,5
Der Preis ist heiß: Gulfstream hängt Bombardier ab : Der Preis ist heiß: Gulfstream überholt Bombardier
Gulfstream hat dank sehr guter Verkaufszahlen Bombardier als führenden Business-Jet-Hersteller abhängt – zumindest im Hinblick auf die Umsätze.
