Dassault machte seinen Teams und den Zulieferern Druck, doch irgendwann hilft auch das nicht mehr: Auf der EBACE verkündete der Hersteller, dass man die Indienststellung der Falcon 6X nun von Jahresende auf Mitte 20223 verschiebt.
Es gebe keine besonderen Probleme, aber man wolle einfach kein Risiko mit einer Arbeitsüberlastung eingehen und zum Beispiel die EASA zu sehr drängen, so der Hersteller. Man müsse einfach akzeptieren, dass es in Zeiten von Covid Verzögerungen bei vielen Lieferanten gebe.
Was die Erprobung betrifft haben drei Falcon 6X-Flugversuchsflugzeuge bis heute mehr als 850 Flugstunden absolviert, und der Flugbewertungsprozess der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat begonnen.
Der Flugbereich ist laut Dassault vollständig eröffnet. Zuletzt wurden im Sturzflug Geschwindigkeiten von Mach 0.97 und damit weit über den normalen Bereich hinaus erreicht. Auch Landungen und Starts auf hochgelegenen Flugplätzen und Kältetests sind absolviert.
Als nächstes wird ab Juni eine 40 Flugplätze umfassende globale Tour durchgeführt, bei der neben Marketing auch Tests zur Zuverlässigkeit des Flugzeugs und der Bordsysteme unter realen Betriebsbedingungen anstehen.
Flugzeug Nummer vier – das erste Serienflugzeug – wird auf der EBACE mit kompletter Innenausstattung ausgestellt. Dieses Flugzeug wird an der Erprobungstour teilnehmen.
In der Zwischenzeit wird ein fünftes Flugzeug im Dassault Aviation-Werk in Little Rock, Arkansas, ausgerüstet, ein sechstes soll in den nächsten Tagen eintreffen.
Die Falcon 6X, die 10185 km (5500 nm) nonstop fliegen kann, wird den größten Kabinenquerschnitt aller auf dem Markt befindlichen Geschäftsreiseflugzeuge aufweisen.