Die Eckdaten des Phoenix überzeugen: Zwei bis drei Stunden Flugzeit sollen möglich sein, und das bei einer Reisegeschwindigkeit von rund 220 km/h. Unter der Cowling befinden sich ein 60 kW starker Elektromotor der Marke Rotex (nicht zu verwechseln mit Rotax) sowie eine der drei Batterien. Die beiden anderen beiden Akkus sind im Flügel installiert und ersetzen die Benzintanks der Verbrennerversion. Zusammen liefern die Stromspeicher eine Kapazität von 34 KWh.

Das Konzept des Phoenix – offiziell geschrieben „ΦNIX“ – erinnert an den UL-Motorsegler Lambada, von dessen Konzept einiges übernommen wurde. So lassen sich Flügel durch ansteckbare Enden von 10,60 Meter Spannweite auf 15 Meter erweitern. Eine 17-Meter-Version ist geplant. Das beste Gleiten beträgt etwa 1:30, so dass auch ausgiebige Thermikflüge möglich sind.
Phoenix ist keine komplette Neuentwicklung. Das zum großen Teil aus Kohlefaser gefertigte Flugzeug wird bereits mit dem Rotax 912 und 912 S in Serie gebaut und ist für ein maximales Abfluggewicht von 600 Kilogramm konstruiert. Wichtigster Absatzmarkt sind dementsprechend die USA, wo das Flugzeug als LSA zugelassen ist.

Hinter der am Bodensee erstmals gezeigten Elektroversion steckt ein Zusammenschluss von fünf Firmen aus ganz Tschechien, die gemeinsam unter dem Label „Pure Flight“ auftreten. Federführend ist dabei das Unternehmen Phoenix Air von Martin Stepanik. Die erste Version eines elektrischen Phoenix hatte er bereits 2011 für einen Wettbewerb entwickelt – auch dieses Flugzeug ist auf der AERO zu sehen. Das Know-How für Antrieb und Batterien kommt von MGM Compro. Weitere Partnerfirmen sind unter anderem für Design, Interieur und Ladestationen verantwortlich. Geplant ist der Aufbau eines flächendeckendes Netzes von Ladestationen in Tschechien.
Ein allzu schneller Marktstart ist allerdings nicht zu erwarten. Noch ist der Phoenix nicht geflogen. „Phoenix wird vorerst ein Prototyp bleiben“, sagt Martin Stepanik.