Randy Bibb, der im Bereich des technischen Supports bei ASL CamGuard arbeitet, ist davon überzeugt, dass die Wurzel der meisten Motorprobleme im Öl liegt. „Ein Ölwechselintervall von 50 Stunden ist dem Motor nicht zuträglich. Das Öl sollte spätestens nach 35 Stunden ausgetauscht werden“, erklärt er in seinem Vortrag zur Langlebigkeit und Zuverlässigkeit von Flugmotoren und zeigt Bilder von verrußten Kolben und korrodierten Nockenwellen. „Das größte Problem ist der Blow-by: Es sind die Verbrennungsrückstände, die an den Kolbenringen vorbei, in den unteren Teil des Zylinders gelangen und sich dort mit dem Öl mischen. Diese Mischung greift die einzelnen Komponenten an. Um das zu verhindert, muss das Öl alle fünf bis zehn Stunden gewechselt, ein besseres Öl entwickelt oder Additive beigemengt werden, welche die Eigenschaften des Öls verbessern.“ CamGuard ist ein solcher Ölzusatz, der Rost und Korrosion präventiv entgegenwirken, Ablagerungen verhindern, den Verscheiß vermindern und die Oberflächen versiegeln soll.

Um die Wirksamkeit des Öls zu belegen, hat der Hersteller vier gängige Flugmotoren im Labor unter DIN 50017 auf Korrosionsresistenz getestet. Der Graph illustriert die durchschnittliche Anzahl an Tagen, bis sich an einzelnen Stellen ein Millimeter große Rostflecken angesetzt hatten. Die roten Balken stehen für das unbehandelte Öl und die blauen für das Öl, dem fünf Prozent CamGuard beigefügt wurde. Von der US-amerikanischen Luftfahrtbehörde (FAA) wurde das Öl bereits zertifiziert, es wird aber auch bereits im Vereinigten Königreich, in Frankreich und in Luxemburg vertrieben. Und welchen Nachteil hat das neue Wundermittel? „Ein nicht für die Luftfahrt zertifiziertes Öl könnte beispielsweise für bei Verwendung für Rotax-Motoren die Garantieansprüche reduzieren“, gibt Bibb offen zu.