Denn europäische Polizeikräfte hatten sich für das Flugzeug stets auch ein System gewünscht, das eine Kameraüberwachung aus der Luft sowohl mit Echtbildern als auch Wärmebildern erlaubt – eine Ausstattung, mit denen die Österreicher bereits langjährige Erfahrungen vorweisen und viele Behördenaufträge erfüllen konnten. Für die Vulcanair hatten die Kunden allerdings auch darauf bestanden, mit der die P68 in bekannte Vereisungsbedingungen einfliegen zu können – und sie wollten alles aus einer Hand.

Mit beidem kann Airborne Technologies nun Dank der EASA-Zertifizierung dienen. Außerdem hat das Unternehmen kürzlich erst die Zertifizierung für TCAS II und P-RNAV/SBS erhalten, so der CEO des österreichischen Spezialisten, Wolfgang Grumeth: "Die Integration von Spezialausrüstung in verschiedene Plattformen geht inzwischen weit über den einfachen Einbau von Sensoren hinaus. Systemkomplexität und die Anforderungen der Kunden machen es zunehmend nötig, alle Bereiche abzudecken.
Bei dem Projekt hatte die EASA mit AustroControl kooperiert. Für die EASA war auch der Kölner Enteisungsspezialist Thorwald Buck mit dabei, AustroControl hatte Wilhelm Jagritsch zur Übergabe der Zertifizierungsurkunde entsandt, der in Vertretung für den abwesenden Testpiloten Harald Knes nach Friedrichshafen gekommen war. Airborne Technologies hatte die Flugerprobung unter echten Vereisungsbedingungen im Norden Schottlands innerhalb weniger Wochen durchgeführt.

An den Propellern der P68 musste das Unternehmen dazu nichts ändern. Die sind bereits mit den üblichen beheizten Rubberpads verfügbar. Für die nötige sichere Enteisung der Nasenleisten an den Tragflächen und die kritischen Stellen am Leitwerk bedienten sich die Österreicher der Boots – die sie an den Flächen allerdings nicht nur von den Triebwerksgondeln bis zu den Flügelspitzen montierten, sondern auch zwischen den Flügelwurzeln und den Motoren.